Kunst und Leben ­1918 bis 1955

Kunst und Leben ­1918 bis 1955

Zwischen 1918 und 1955 waren Menschen in Deutschland mit mehreren Zeitenwenden konfrontiert. Im Zentrum unserer Ausstellung stehen Lebensläufe und Schicksale von Künstler*innen während der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus und in der noch jungen Bundesre­publik Deutschland. Die vielfältigen Kunstwerke und Biografien berichten von erfolgreichen, unterbrochenen und vollständig abgebrochenen Karrieren, von Widerstand und Anpassung, von Verfolgung, Exil und Ermordung.

Ein Nebeneinander verschiedener Strömungen prägte den gewählten Zeitraum. Das Zeitgeschehen und dessen institutionelle Bedingungen werden parallel zu den Lebensläufen untersucht; auch künstlerische Posi­tionen, die den NS-Ideologien nahestanden, werden nicht ausgeklammert.

Mit Hilfe zahlreicher Expert*innen beleuchten wir zudem Themen 
wie linke Künstler*innengruppen der 1920er Jahre, das Verhältnis zwischen verfemter und propagierter Kunst in den Münchner Ausstellungen des Jahres 1937, die Bedeutung der „inneren Emigration“, die sogenannte „Gottbegnadetenliste“ von 1944 und die Rezeption moderner Kunst in Deutschland nach 1945.

Die Schwerpunkte orientieren sich an der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Lenbachhauses. Damit ergibt sich ein Fokus auf die Stadt München innerhalb nationaler und internationaler Phänomene. 
Neben vertrauten Werken des Lenbachhauses präsentieren wir Neu­ankäufe und kürzlich restaurierte Werke; gezielte Leihgaben vervollständigen die Präsentation.

Künstler*innen:
Jussuf Abbo, Rudolf Belling, 
Maria Caspar-Filser, Karl Caspar, Fridel Dethleffs-Edelmann, 
Erna Dinklage, Heinrich Ehmsen, Edgar Ende, Elisabeth Epstein, 
Maria Franck-Marc, Otto Freundlich, Willi Geiger, George Grosz, 
Emilie von Hallavanya, Marie Heilbronner, Wilhelm Heise, Käte Hoch, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Julius Hüther, Peter Kálmán, Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Rudolf Levy, Maria Luiko, Gabriele Münter, Halil Beg Mussayassul, 
Herbert Ploberger, Carl Theodor Protzen, Franz Radziwill, Anita Rée, Gertrude Sandmann, Christian Schad, Josef Scharl, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf, Erwin Steiner, Hermann Tiebert, Fritz Winter

Kuratiert von Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern und Melanie Wittchow

Begleitheft zur Ausstellung

Publikation
Kunst und Leben 1918 bis 1955

Hrsg. von Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern, Matthias Mühling, Melanie Wittchow – Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau 
München
Berlin: 
Deutscher Kunstverlag, 2022
ca. 400 Seiten, 
170 Abbildungen, Deutsch

Preis: 45 €

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Stimmen

"Von A bis Z wie im Lexikon ordneten die vier Kuratorinnen die Schau nach Familiennamen: Ein Versuch, durch neutrale Gleichbehandlung, die auch die biographischen Erläuterungen durch Verzicht auf jegliche moralische Wertung durchhalten, einen unverfälschten Blick zu ermöglichen. Bei Beurteilung von Kunstwerken, das wird deutlich, sollte der historische Kontext mitgedacht werden, die systemischen Bedingungen zur Zeit ihrer Entstehung wie auch der späteren Rezeption."

Brita Sachs, FAZ

"Die Kuratorinnen Karin Althaus und Lisa Kern lassen die gewohnten Epochengrenzen außen vor, machen stattdessen fortlaufende Entwicklungen durch Weimarer Republik und Drittes Reich bis in die junge BRD sichtbar. Ein klares Konzept, das sich in der Anschauung gut erschließt – und Fragen aufwirft."

Roberta De Righi, AZ

"Auf grauen Wänden leuchten weiß pro Künstlerin und Künstler Tafeln: groß der Name, ein bis drei Werke, eine Kurzbiografie und meist ein Foto. Auf die Weise erleben Besucherinnen und Besucher nicht nur Bilder, bei denen sie denken: Warum hat man die noch nie gesehen? Sondern sie begegnen erschütternden oder bizarren Schicksalen. Und sie gelangen zur Erkenntnis, dass es vermessen wäre, sich auf ein Podest zu stellen und schwarz-weiß zu urteilen."

Simone Dattenberger, Münchner Merkur

"Ihre neue Ausstellung verstehen sie als Teil eines großen Netzwerkprojekts, sagten die vier Kuratorinnen bei der Eröffnung. Im Fokus von Kunst und Leben 1918 bis 1955 stehen rund 40 Künstler*innen mit ihrem Werk, ihrer Biografie und ihrem eng mit dem Zeitgeschehen verknüpften individuellen Schicksal. Entstanden ist eine faszinierende vielstimmige Erzählung, in der neben Käte Hoch (im Bild) noch viele weitere Frauen zu Wort kommen."

Die Monacensia im Hildebrandhaus

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