Turner

Three Horizons

Turner

Hinweis:
In der letzten Ausstellungswoche (5. bis 10. März) haben wir die Öffnungszeiten verlängert: 10 – 20 Uhr. Bitte buchen Sie zuvor Zeitfenstertickets, sonst kann es sein, dass die Ausstellung aufgrund hohen Besucheraufkommens schon voll ist und Sie evtl. erst einige Zeit später oder an diesem Tag gar nicht mehr die Ausstellung besuchen können.

Joseph Mallord William Turner gilt bis heute als Erneuerer und Vorreiter der Moderne. In seinen Bildern entfaltete die Farbe eine bis dahin ungesehene Freiheit. Schon früh begann er, die Möglichkeiten der Landschaftsmalerei zu erkunden, sowohl im Studium berühmter Vorbilder wie in der direkten Auseinandersetzung mit der Umwelt. Er experimentierte mit den Konventionen der Gattung, integrierte Naturwissenschaften, Mythos, Geschichte und Zeitgeschehen. Zunehmend verschob er die Grenzen des Darstellbaren. Bald lösten sich seine Werke so deutlich von der anschaulichen Natur, dass sie in ihrer Reduktion auf Farbe, Licht und Atmosphäre die abbildende Funktion des Bildes in Frage stellten. Darin verblüfften und provozierten sie die Zeitgenossen. Die Nachwelt feierte seine erstaunliche Modernität.

An diesem langlebigen Mythos war Turner nicht unbeteiligt. Unsere Ausstellung geht der Frage nach, wie sich der Künstler schulte, erfand und inszenierte. Sie widmet sich jenen Strategien, die Turner für die öffentliche Präsentation seiner Werke nutzte, wie zum Beispiel an der Royal Academy in London. Außerdem zeigen wir seine Studien, Experimente und unvollendeten Werke, die zu Lebzeiten hinter den Kulissen blieben. Die Rezeption Turners in der damaligen Kunstdebatte wie auch in der Nachwelt bildet einen weiteren Schwerpunkt des Projekts; ihr verdankt er seinen Ruf als Vorläufer der Abstraktion.

Es ist ein lang gehegter Wunsch des Lenbachhauses, in seiner stetigen Erforschung der Geschichte der Abstraktion auch das Werk Turners in seiner ganzen Breite zeigen zu können. Dank der Kooperation mit Tate Britain, London, die seinen reichen Nachlass bewahrt, werden Turners Werdegang und seine bildnerischen Innovationen anschaulich nachvollziehbar. Wir zeigen rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen.

Kuratiert von Karin Althaus und Nicholas Maniu.

Zur Ausstellung erscheint die Publikation "Turner. Ein Lesebuch" ("Turner. A Reader"), die Texte aus rund 200 Jahren versammelt.
Hrsg. von Karin Althaus, Nicholas Maniu und Matthias Mühling.
Mit einer Einführung von Sam Smiles und einem Nachwort von Amy Concannon.
Edition Lenbachhaus 8, ca. 400 Seiten und 100 Abbildungen, 22 EUR.
Katalog bestellen

Im Rahmen der Ausstellung findet die Veranstaltungsreihe "Turner Talks" statt. Weitere Informationen finden Sie hier

Die Ausstellung wird vom Lenbachhaus in Kooperation mit Tate, London, organisiert.
Mit freundlicher Unterstützung des Förderverein Lenbachhaus e.V.


HINWEIS
"Turner. Three Horizons" befindet sich im Kunstbau. Der Kunstbau ist eine unterirdische Aus­stellungsfläche des Lenbachhauses, die sich im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Königsplatz befindet. Zeitfenstertickets zur Ausstellung gibt es an der Kasse im Haupthaus oder im Onlineshop zu erwerben. Aufgrund eines ggf. hohen Besucheraufkommens empfehlen wir Ihnen den Erwerb der Zeitfenstertickets bereits vor Ihrem Museumsbesuch online, sonst kann es sein, dass die Ausstellung schon voll ist und Sie evtl. erst einige Zeit später oder an diesem Tag gar nicht mehr die Ausstellung besuchen können.

Besuchsinformationen zu "Turner. Three Horizons" (PDF)

Ausstellungstexte (PDF)

WAS TUN! Booklet für Klein und Groß (PDF)

Podcast der Zeit zu William Turner: "Der Erfinder des Lichts"

Beitrag des BR "William Turner. Maler der Zukunft"

30 Minuten Kunst: "Der öffentliche & der private William Turner"

Kooperationspartner / Medienpartner

Stimmen

"Mit anderen Worten: Dies ist eine Chance, die so bald nicht wiederkommt."

Ulrich Clewing, Weltkunst

"Die Bilder des genialen Grenzüberschreiters und großen Vorboten der Moderne entfalten ihre explosive Kraft bis heute – und eröffnen in der Münchner Zusammenschau noch einmal neue Horizonte. Ein Himmel war Turner schließlich nie genug.“

Tanja Beuthien, ART

"Außergewöhnliche Talente und Weiterdenker wie William Turner (1775-1851) haben alles, was zum Blauen Reiter führte, erst denkbar gemacht. Diese Schau erzählt einen wichtigen Teil der Vorgeschichte dessen, was man im Anschluss ein paar Meter weiter im Haupthaus des Museums sehen kann."

Katja Kraft, Merkur

"Die Menschen von heute sehen die Welt eher mit den Augen Turners, der aufgewühlte Bilder für eine aufgewühlte Zeit schuf. Den Wandel fürchtete er nicht."

Marcus Golling, Südwest Presse

"Turner hat seinen Nachlass dem englischen Staat vermacht, außerhalb Großbritanniens kann man seine Werke deshalb nur selten sehen. Die Ausstellung im Lenbachhaus ist deshalb ein echter Coup. Mit seiner bedeutenden Sammlung von Werken des Blauen Reiter versteht sich das Lenbachhaus als Repräsentant der Moderne. Seit Jahren zeigt das Haus dabei nicht nur Künstler der klassischen Moderne selbst, sondern auch ihre Vorläufer. Deshalb ist William Turner mit seinen Seestücken, Schneestürmen, Sonnenuntergängen und Lawinen genau richtig im Münchner Untergrund.“

Julie Metzdorf, BR24

„Er ließ Farben auf der Leinwand explodieren, er malte den Himmel über Venedig und den Smog über London. Als 1834 das englische Parlamentsgebäude brannte, verfolgte er das Feuer begierig von einem Boot auf der Themse aus und skizzierte es. Er ließ sich im Sturm an einen Schiffmast fesseln, um die Naturgewalt des Meeres zu erleben. Ihn faszinierten Lawinenabgänge, untergehende Kriegsschiffe und Wetterphänomene. William Turner war ein Maler von Katastrophen und des Klimawandels, als noch niemand das Wort kannte.“

Gabi Czöppan, Tagesspiegel

„Turner war Wegbereiter der Moderne und in gewissem Sinn sogar des Impressionismus. Seine rigoros abstrahierende Bildsprache verbarg er hinter einem schier undurchdringlichen Schleier. Er verknüpfte romantische Empfindsamkeit mit einer überaus modernen Naturbeschreibung. Letztere sollte sich nicht mehr in der Darlegung des Erlebten erschöpfen.“

Annegret Erhard, Neue Zürcher Zeitung

„Wo endet das Meer? Wo beginnt der Horizont? William Turner hat im 19. Jahrhundert Bilder gemalt, die vieles offenlassen, die faszinieren und verstören. Dass das Münchner Lenbachhaus den Kunstbau damit füllen kann, ist eine Sensation.“

Christa Sigg, Abendzeitung

"Lenbachhaus bu sergiyle sanatçının kendini nasıl yetiştirip icat ettiği ve imajını nasıl geliştirdiği sorusunu araştırıyor. Turner’ın eserlerinin İngiltere’nin dışına pek çıkmadığını bu yüzden Münih’teki serginin biricikliğini de eklemek gerek. Ücretsiz sergi 10 Mart 2024’e kadar açık olacak."
[Deutsche Übersetzung: "Mit dieser Ausstellung geht das Lenbachhaus der Frage nach, wie der Künstler sich selbst kultivierte und erfand und wie er sein Image entwickelte. Hinzu kommt, dass Turners Werke nur selten außerhalb Englands zu sehen waren, was die Ausstellung in München zu einem einzigartigen Ereignis macht. Die kostenlose Ausstellung wird bis zum 10. März 2024 zu sehen sein."]

Seray Şahinler, Milliyet

Video

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Ausstellungsfilm: Turner. Three Horizons

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Blog-Beiträge

Mit Turner auf Reisen

18. August 2023

Ab dem 28. Oktober zeigen wir "Turner. Three Horizons" im Kunstbau. Die Werke von Joseph Mallord William Turner (1775–1851) erzählen auch von seinen vielen Reisen durch die Natur in Großbritannien und Europa.

Von Anke Gröner

Turner und das Wetter

18. Oktober 2023

Das Wetter, wie es zum Beispiel in diesem Gemälde "Schneesturm" zu sehen ist, war eines der Lieblingsmotive von Joseph Mallord William Turner – und mit seinem Interesse für das Wetter war der Künstler nicht allein.

Von Nicholas Maniu

Werke

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