Porträt Hedwig Kubin von Alexej von Jawlensky
Details
- Datierung
- 1906
- Objektart
-
Gemälde
- Material
- Öl auf Pappe
- Maße
- 75 cm x 57 cm x 2,5 cm
- Ausgestellt
- Nein
- Inventarnummer
- G 15670
- Zugang
- Ankauf 1978
- Personen / Institutionen
- Hedwig Kubin (Dargestellte*r)
- Creditline
- Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
- Zitiervorschlag / Permalink
-
Alexej von Jawlensky, Porträt Hedwig Kubin, 1906, Öl auf Pappe, 75 cm
x 57 cm
x 2,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
https://www.lenbachhaus.de/digital/sammlung-online/detail/portraet-hedwig-kubin-30012020 - Tags
Werktext
Das Porträt Hedwig Kubins, der Frau des Zeichners Alfred Kubin, entstand vermutlich in den ersten Monaten des Jahres 1906 während eines Besuches des Künstlerpaares bei Alexej Jawlensky in der Münchner Giselastraße. Der junge und exzentrische österreichische Zeichner Kubin hatte sich seit der Jahrhundertwende mit seinen eindrucksvollen Blättern dämonischer Visionen und Traumgesichte in München einen Namen gemacht und war spätestens seit 1905 mit Jawlensky und Marianne von Werefkin bekannt. 1904 hatte er nach einer schweren seelischen Krise die erheblich ältere, verwitwete Hedwig Gründler, eine Schwester des Schriftstellers Oscar A. H. Schmitz, geheiratet.
Jawlensky hat die reifen, schon leiderfahrenen Züge der Frau, die dem stets gefährdeten Kubin trotz eigener schwerer Krankheit einen dauerhaften Halt gab, mit großzügigen Pinselstrichen festgehalten. Während die lockeren Bahnen ihres Kleides und die Modellierung des Gesichts noch Anklänge an den späten Impressionismus zeigen, weist die Farbwahl, besonders die grünen Verschattungen, bereits die kraftvolle Freiheit der 'Fauves' auf. Im Mai 1906 begann Hedwig Kubin die Übersiedlung ihres Hausstandes von München nach Zwickledt in Oberösterreich vorzubereiten, Alfred Kubin folgte im Herbst nach. Die restlichen Jahrzehnte lebte das Ehepaar in der ländlichen Zurückgezogenheit von Zwickledt, wo Hedwig Kubin 1948, elf Jahre vor ihrem Gatten, starb.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Jawlensky hat die reifen, schon leiderfahrenen Züge der Frau, die dem stets gefährdeten Kubin trotz eigener schwerer Krankheit einen dauerhaften Halt gab, mit großzügigen Pinselstrichen festgehalten. Während die lockeren Bahnen ihres Kleides und die Modellierung des Gesichts noch Anklänge an den späten Impressionismus zeigen, weist die Farbwahl, besonders die grünen Verschattungen, bereits die kraftvolle Freiheit der 'Fauves' auf. Im Mai 1906 begann Hedwig Kubin die Übersiedlung ihres Hausstandes von München nach Zwickledt in Oberösterreich vorzubereiten, Alfred Kubin folgte im Herbst nach. Die restlichen Jahrzehnte lebte das Ehepaar in der ländlichen Zurückgezogenheit von Zwickledt, wo Hedwig Kubin 1948, elf Jahre vor ihrem Gatten, starb.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.