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Vol. 2: Unter freiem Himmel. Unterwegs mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter

Heute hier, morgen dort

Als sich Gabriele Münter und Wassily Kandinsky kennenlernten, hielt es sie selten an einem Ort: gemeinsam machten sie Ausflüge in die nähere Umgebung oder begaben sich auf längere Reisen, einmal sogar bis nach Tunesien. Damit beschäftigt sich die Ausstellung "Unter freiem Himmel. Unterwegs mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter". Auf der Karte siehst du einen Überblick ihrer Reiserouten. Die zwei Künstler*innen planten ihren Besuch der Orte mit Reiseführern: so wie wir es heute als Tourist*innen auch machen!

Abenteuerlustig war Gabriele Münter schon vor den gemeinsamen Reisen mit Kandinsky: Zusammen mit ihrer Schwester unternahm sie eine Amerikareise und setzte mit einem Dampfschiff über. Das Geld für die vielen Reisen hatte die Künstlerin von ihren verstorbenen Eltern geerbt.

Auf dem Fahrrad mit…

Es war etwas Besonderes, dass Gabriele Münter ihr eigenes Fahrrad besaß. Mit ihrer "Radbux" - das ist ein weit geschnittener Hosenrock – und ohne das einengende Schnürkorsett, fuhr sie durch die Gegend. Das war für viele Menschen eine ungewohnte Erscheinung: Nicht selten bekam sie blöde Sprüche ab, sie sei "unschicklich" und "undamenhaft". Auch Wassily Kandinsky hatte ein eigenes Fahrrad. Gemeinsam radelten sie mit möglichst wenig Gepäck durch den Ort. Um malen zu können packten sie eine zerlegbare Staffelei, kleine Malpappen, verschließbare Farbtuben und Pinsel ein. Manchmal kam noch ein Sonnenschirm dazu.

Malen nach Zahlen

Die Skizzenbücher von Münter und Kandinsky wurden mit ihren Reisen immer kleiner. So passten sie besser ins Gepäck: bei aufziehendem Regen sind die kleinen Notizhefte schnell zu verstauen und genau so schnell wieder aus der eng gepackten Tasche herausgekramt. Die Künstler*innen hielten so ihre Eindrücke der Landschaft, Architekturen und Menschen fest. Die einzelnen Skizzen lassen sich wie ein Tagebuch lesen: Sie zeigen an welchem Ort sie sich wann aufgehalten haben und was ihnen ins Auge gefallen ist. Manchmal machten Münter und Kandinsky nur schnelle Umrissskizzen und notierten über Zahlen Informationen zu Farbeindrücken. Diese helfen den Künstler*innen später sich zu erinnern: So können sie ihre Skizzen in farbige Malereien übertragen. 

WAS TUN!

Was verzeichnen

Welche Wege gehst du in deinem Alltag? Wo sind deine Lieblingsorte und wie sind sie miteinander verbunden? So kannst du deine eigene Karte anlegen: Öffne einen Kartendienst und suche dir einen Kartenausschnitt aus. Nun kannst du ein dünnes Papier aufs Display legen und mit einem Klebestreifen fixieren. Mit einem Filzstift oder Bleistift (Achtung: nicht zu fest drücken) kannst du in deinen Lieblingsfarben Orte und Wege einzeichnen: Welche Orte suchst du gerne oder oft auf? Wie sehen die Linien aus, wenn du mit dem Fahrrad fährst oder zu Fuß gehst? Du kannst auch weitere Personen bitten, ihre Wege und Lieblingsorte mit einer anderen Farbe einzuzeichnen. Nimm das Papier vom Display ab: Wie wirkt die Zeichnung ohne die durchscheinende Karte?

Das geht auch digital: Mache nun einen Screenshot von dem Kartenausschnitt und öffne diesen in einer Bildbearbeitungssoftware (zum Beispiel Gimp oder Paint). Nun kannst du mit dem Pinsel und deiner Lieblingsfarbe Wege und Orte einzeichnen.

Was erfinden

Es war bestimmt gar nicht so einfach, mit den vielen Materialien zum Malen auf dem Fahrrad zu fahren. Überlege dir eine Erfindung, die den Künstler*innen geholfen hätte. Du kannst eine grobe Skizze oder einen detaillierten Plan zeichnen. 

Was weiter malen

Skizziere in groben Umrisslinien zum Beispiel den Blick aus dem Fenster, deinen Lieblingsort oder ein Postkartenmotiv aus dem letzten Urlaub. Mache ebenfalls Notizen zu Farberscheinungen und nummeriere die entsprechenden Farbfelder. Nun kannst du die Skizze an eine*n Freund*in geben und mit den Informationen farblich ausgestalten lassen. 

Was fortführen

Sei bei einem Workshop im Museum dabei: Es gibt Programm für Schulen und für Klein & Groß.