Cao Fei

Meta-mentary

Cao Fei

Mit "Meta-mentary" laden wir Sie ein, eine Ausstellung zu erleben, bei der die filmischen Bildwelten und das künstlerische Vokabular von Cao Fei Teil des Raumes werden. Cao Fei gilt international als eine der wichtigen Vertreterinnen post-digitaler Kunst. Der Begriff des Post-Digitalen existiert seit Anfang der 2000er Jahre und benennt eine Kunst, deren Thema und wesentlicher Bestandteil die digitale Durchdringung unseres Alltags ist. Kunst wird aus dem Digitalen heraus gedacht und eignet sich dessen Strukturen und Charakteristika an.

Cao Fei wurde 1978 im chinesischen Guangzhou als Tochter einer Künstlerin und eines Künstlers geboren. 2001 schloss sie selbst ein Studium an der dortigen staatlichen Kunstakademie ab. Als Kind des Pearl River Delta wuchs sie in einer Gegend Chinas auf, die im Zentrum rasanten Wirtschaftswachstums und städtebaulicher Entwicklung stand. Popkultur, Computerspiele, Unterhaltungselektronik und neueste Technologien waren ihre Jugendgefährten. Seit 2006 lebt und arbeitet sie in Beijing. In ihren Filmen, Fotos und begehbaren Multimedia-Installationen beschäftigt sich Cao Fei mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen ihrer und unserer gemeinsamen Lebenswelt. Digitalisierung, Globalisierung, die Veränderung urbaner und vorstädtischer Strukturen und damit unserer Lebensräume sind Kern ihrer künstlerischen Arbeit. Ihr Augenmerk richtet sich auf die Umstände, wie wir Menschen leben, auf Entwicklungen um uns herum reagieren, uns ihnen anpassen oder sie aktiv in unser Leben einbeziehen. Cao Feis Werke bezeugen, wie wir Menschen mit der Schönheit und zugleich den Gefahren einer technisierten, globalisierten und hypervernetzten Welt zurechtkommen, und was diese an physischen und psychischen Auswirkungen auf uns hat; wie Erfahrungen und Selbstverständnis im Innersten berührt und verändert werden. Für ihre Werke hält sich Cao Fei mitunter selbst mittels ihrer Avatare in der virtuellen Welt auf und dokumentiert ihre Wahrnehmung und Aneignung digitaler Realitäten in individueller Bildsprache und charakteristischen künstlerischen Räumen. Die Werke changieren dabei zwischen Melancholie und Humor, zwischen Utopie und Dystopie, zwischen Schönheit und Horror.

Cao Fei war bei zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten: u. a. Shanghai Biennale 2004, Moskau Biennale 2005, Taipei Biennale 2006, Sydney Biennale 2006 und 2010, Istanbul Biennale 2007, Yokohama Triennale 2008, Venedig Biennale 2003, 2007 und 2015. Einzelausstellungen waren u.a. zu sehen am MoMA PS1, New York, 2016; Tai Kwun Contemporary, Hongkong, 2018; K21, Düsseldorf, 2018; Centre Pompidou, Paris, 2019; Serpentine Galleries, London, 2020; UCCA Center for Contemporary Art, Beijing, 2021; MAXXI Museo nazionale delle arti del XXI secolo, Rom, 2021; Pinacoteca de São Paolo 2023. 2024 erhielt sie den SCAD deFINE ART Preis.

Kuratiert von Eva Huttenlauch

Mit freundlicher Unterstützung der BMW Group

Mit freundlicher Unterstützung des Förderverein Lenbachhaus e.V.

Begleitheft zur Ausstellung (PDF)

Beitrag zur Ausstellung im BR /Capriccio

Informationen zur Barrierefreiheit (PDF)

Medienpartner

Stimmen

"Situating the installation in Lenbachaus’s subterranean exhibition space in the Munich Metro is a stroke of curatorial genius, which injects an atmosphere of a futuristic Metropolis to the experience, juxtaposing the Metaverse with contemporary life via a view of Urbanites journeying underground through a glass window at the end of the exhibition[...]."

Lee Sharrock, FAD magazine

"Aber gerade die Verbindung des für sich jeweils Bekannten erzeugt nicht nur einen distanzierenden Verfremdungseffekt, sondern auch jenes wehmütige Befremden, das den Reiz von Cao Feis Fantasieszenerien ausmacht. Mit dieser Wirkung erinnern sie entfernt an die Gemälde Neo Rauchs, obwohl die Chinesin sich ganz anderer Techniken bedient. Aber auch ihre Arbeiten entwickeln jenen süffigen, unwiderstehlichen Rätselsog, der ein gewisses Suchtpotenzial hat."

Alexander Altmann, Münchner Merkur

"Als ich im Lenbachhaus ankam, gerade als die Ausstellung aufgebaut wurde, betrat ich die Galerie aus den bewölkten und kühlen Straßen Münchens im Vorfrühling, ging einen Hang hinunter in die Ausstellungshalle von "Meta-Mentary" und hatte das Gefühl, in eine hell erleuchtete Welt aus Klang und Licht einzutreten." [übersetzt ins Deutsche]

Peifen Sung, FTChinese

"Bei allem hochprofessionell inszenierten Video- und Computerarbeiten geht es Cao Fei immer nur um eins: das, was Menschen bewegt."

Gabi Czöppan, Tagesspiegel

"Hier wartet das große, bonbonfarbene Universum von Cao Fei. Nicht nur die digitalen Welten des chinesischen Superstars gibt es hier zu erkunden, auch ein ganz analoges Badmintonfeld ist aufgebaut, auf dem man sich austoben kann. [...] Cao Fei erweist sich hier einmal mehr als Künstlerin mit hochsensiblen Antennen für eine digitale Dystopie."

Evelyn Vogel, SZ

"'Das Virtuelle und das Reale überschneiden sich'. Und das macht einen schier unwiderstehlichen Reiz aus."

Victor Cos Ortega, artmagazine

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Gespräch mit der Künstlerin Cao Fei

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Frösche im Metaverse – Vortrag von Kai Strittmatter

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