Name
Franz Marc
Lebensdaten
1880 – 1916
Geburtsort
München
Sterbeort
Braquis / Verdun (Frankreich)
GND-Nr.
11857745X
Biografie

Franz Marc, geboren am 8. Februar 1880 als Sohn des Malers Wilhelm Marc, war der einzige Münchner aus dem Kreis des "Blauen Reiter". Von 1900 bis 1902 studierte er an der Kunstakademie in München, anschließend arbeitete er jahrelang zurückgezogen im bayerischen Voralpenland, meist auf der Staffelalm bei Kochel. Schon früh konzentrierte er sich auf sein bevorzugtes Sujet, die Tierdarstellung. Zwei Reisen nach Paris 1903 und 1907 brachten ihn mit den neuen Tendenzen der französischen Kunst in Berührung. Im Sommer 1908 hielt er sich mit seiner Gefährtin Maria Franck in Lenggries auf, wo er das Motiv der Pferdegruppe auf der Weide für seine Malerei entwickelte. Ab 1909 malte er häufig in Sindelsdorf, einem kleinen Ort zwischen Murnau und Kochel im bayerischen Alpenvorland, im Sommer 1910 gab Marc sein Atelier in München ganz auf und siedelte mit Maria Franck vollständig nach Sindelsdorf über.

Die Begegnungen mit August Macke Anfang 1910, der ihm die Bedeutung der reinen Farbe vermittelte, und besonders mit Wassily Kandinsky zu Beginn des Jahres 1911 verhalfen ihm zur Ausbildung seines persönlichen Stils. Marc wurde zum engsten künstlerischen Weggefährten von Kandinsky, zum Mitherausgeber des Almanachs und zum Gründungsmitglied des "Blauen Reiter". Auch an der 2. Ausstellung des "Blauen Reiter" 1912, "Schwarz-Weiß", war Marc mit der Auswahl der Künstler und eigenen Werken maßgeblich beteiligt. Ebenso beriet er zusammen mit August Macke den Galeristen Herwarth Walden bei der Auswahl und Hängung von dessen internationalem "Ersten Deutschen Herbstsalon" 1913 in Berlin.

In seinem expressionistischen Hauptwerk widmete sich Marc beinahe ausschließlich dem Tierbild, das er zu großer symbolischer Ausstrahlung steigerte. Der animalischen Kreatur maß er eine reine, unberührte Qualität zu, die seiner Suche nach Innerlichkeit und geistiger Läuterung in der Kunst entsprach. In der kurzen Spanne von 1911 bis 1914 schuf Marc ein bedeutendes Werk, formal bereichert durch die Begegnung mit Robert Delaunay, den er 1912 zusammen mit Macke in Paris besuchte und dessen orphischer, farbiger Kubismus ihn ebenso anregte wie die rhythmischen Zersplitterungen der italienischen Futuristen. 1914 entstanden auch einige abstrakte Kompositionen, die ihren Ursprung in der organischen Welt jedoch nicht verleugnen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 wurde Marc an die französische Front eingezogen, hier entstanden im folgenden Frühjahr die 36 Zeichnungen seines "Skizzenbuchs aus dem Felde". Marc fiel am 4. März 1916 auf einem Erkundungsritt bei Verdun.

Bestandskatalog Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München, 2013.

Weitere Werke (82):