Harlekinade von Albert Bloch

© Albert Bloch Foundation
Albert Bloch, Harlekinade, 1911

Details

Datierung
1911
Objektart
Zeichnung / Arbeit auf Papier
Material
Aquarell, Feder, Tusche, Bleistift
Maße
23,1 cm x 30,8 cm
Ausgestellt
Nein
Inventarnummer
G 19178
Zugang
Schenkung 2018
Creditline
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung Christian Strenger
Zitiervorschlag / Permalink
Albert Bloch, Harlekinade, 1911, Aquarell, Feder, Tusche, Bleistift, 23,1 cm x 30,8 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung Christian Strenger, © Albert Bloch Foundation
https://www.lenbachhaus.de/digital/sammlung-online/detail/harlekinade-30038572
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Werktext

Albert Bloch gehörte zu den Künstler*innen der ersten Stunde des Blauen Reiter und kann als einziger US-amerikanischer "Blauer Reiter“ bezeichnet werden. Er hatte in seinem Heimatland als Zeichner und Karikaturist begonnen, bevor er sich 1909 in München niederließ und hier ein eigenständiges malerisches Frühwerk entwickelte. Als Bloch die 2. Ausstellung der Neuen Künstlervereinigung München (NVKM) 1910 in der Galerie Thannhauser sah, fühlte er sich sofort von ihren ähnlichen künstlerischen Bestrebungen angezogen. Sicher kamen hier besonders die Unmittelbarkeit und Schlichtheit der Darstellungen mit ihren einfachen Konturen und Flächen, die in damals revolutionärer Weise mit herkömmlichen Bildtraditionen brachen, seinen eigenen Bestrebungen um eine antiakademische, einfache Malerei entgegen.
Ab 1911 befasste sich Bloch neben Stadtlandschaften und Porträts vermehrt mit Zirkus- und Pierrot-Darstellungen. Das Blatt “Harlekinade“ zeigt mehrere Gestalten in pantomimisch forcierter Bewegung und zeichnet sich durch eine graphisch-gegenständliche Gestaltung und subtile Farbgebung aus. Im Lenbachhaus erstmals 1997 in der Ausstellung “Albert Bloch. Ein amerikanischer Blauer Reiter“ gezeigt, handelt es sich hierbei um eine bedeutende Vorstudie zu dem gleichnamigen Gemälde von 1911, das sich heute in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York befindet. Durch die Schenkung des Aquarells konnte die Sammlung des Lenbachhauses um ein wichtiges Werk des Künstlers erweitert werden. Besonders interessant ist, dass das Blatt aus dem ehemaligen Besitz von Paul Klee stammt. Ihre Freundschaft hatte sich während der Jahre des Ersten Weltkriegs intensiviert, als beide zu den wenigen Künstler aus dem Kreis des Blauen Reiter zählten, die in München zurückblieben.

Werktext aus der Broschüre zur Ausstellung "Mehr Moderne für das Lenbachhaus. Die Neuerwerbungen in der Sammlung Blauer Reiter", 2020/2021