Neue Sachlichkeit
Unsere Auswahl zeigt Hauptwerke deutscher und europäischer Malerei aus der Sammlung des Lenbachhauses von 1918 bis in die 1940er Jahre, welche exemplarisch die außergewöhnliche Bandbreite der Bildsprachen und Themen der Epoche widerspiegeln.
In seinem Buch "Nachexpressionismus – Magischer Realismus" fasste der in München lebende Kunsthistoriker und Künstler Franz Roh 1926 die vielfältigen Richtungen dieser Jahre zusammen. Bei vielen Künstlern führte die Erfahrung der Schrecken des Krieges zu einer Revision der formalen Innovationen der Vorkriegsavantgarden wie Kubismus, Expressionismus und Abstraktion und sie konzentrierten sich auf eine nüchtern-realistische Wiedergabe der Wirklichkeit.
Andere wiederum bauten auf den Errungenschaften der Vorkriegszeit auf und entwickelten sie weiter: Das Bauhaus vereinte abstrakte Tendenzen mit neuen Gestaltungsprinzipien. Expressionismus verband sich mit Realismus, während Dadaismus und Surrealismus eigene Spielarten des Figürlichen lieferten. Die kosmopolitische Künstlerinitiative "Abstraction-Création", zu deren Mitgliedern Kandinsky und Jean Hélion zählten, stärkte die abstrakte und konkrete Kunst.