Der Blaue Reiter
Das Lenbachhaus besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter, einer der bedeutendsten Künstler*innengruppen der europäischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dies verdankt das Museum in erster Linie der großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, Malerin und Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky bis 1914, die dem Lenbachhaus 1957 über 1.000 Werke des Blauen Reiter zum Geschenk machte.
Der Kreis des Blauen Reiter entwickelte sich aus einer international besetzten Vorgänger*innengruppierung, der Neuen Künstlervereinigung München, die sich Anfang 1909 gegründet hatte. Weltweit schlossen sich damals Künstler*innen in immer neuen Kolonien und Gruppen zu gemeinsamen Zielen zusammen. Die Künstler*innen des Blauen Reiter wurden berühmt für eine strahlend farbige, expressive Malerei mit teils abstrahierender, teils figürlicher Formensprache, die aus einer "inneren Notwendigkeit" entstand und den Glauben an eine "geistige Dimension" voraussetzte. In die Geschichte der Moderne eingegangen sind die legendären Ausstellungen des Blauen Reiter 1911/12 und der gleichnamige Almanach, ein Kompendium eines internationalen, erweiterten Kunstbegriffs.