Werktext
Anders als ihre Künstlerfreunde Jawlensky, Kandinsky und Münter blieb Werefkin während der Periode des intensiven gemeinsamen Schaffens von 1908 bis 1914 stets bei einer figürlichen, in Form und Farbgebung dem Symbolismus verpflichteten Malerei, die sie ab 1906/07 für sich entwickelte. In ihr führt sie Anregungen aus der Auseinandersetzung mit Van Gogh, Gauguin und den 'Nabis', japanischen Holzschnitten und dem europäischen sowie russischen Symbolismus auf sehr persönliche Weise weiter.
Wiederholt ist das Besondere ihrer Bilder als 'Seelenmalerei' beschrieben worden, in der ihr die gleichnishafte Umsetzung psychologischer Zustände oder verborgener Schwingungen gelingt, die jenseits der sichtbaren Realität liegen. Zusammen mit Einflüssen der "Seelenmalerei" des von ihr geschätzten Edvard Munch und einer dunkel klingenden, ganz am Ausdruckswert orientierten Farbigkeit vertritt sie damit innerhalb der 'Neuen Künstlervereinigung München' eine dezidiert symbolhafte Malerei und besetzt damit eine Position der Darstellung 'inneren Erlebens', wie sie von Kandinsky im Gründungszirkular der Gruppe gefordert wurde.
Das Bild der "Wäscherinnen", wie nahezu alle Gemälde Werefkins in flüssig deckender Temperamalerei gearbeitet, folgt stilistisch dem Einfluss der Schule der 'Nabis' in der Nachfolge Paul Gauguins, die eine 'Synthese' des Bildes durch seine Gliederung in einfache Farbflächen und dunkle Umrisslinien erreichte. Zentraler Blickfang des Bildes ist das intensive Blau des Waschgeschirrs, das an einem bunten Blumenbeet lehnt und von den beiden Frauen im Vordergrund in Händen gehalten wird. In den Schürzen der Wäscherinnen, im Kleid des kleinen Mädchens rechts und der blaugrauen Himmelszone wiederholt sich das Blau in raffinierten Abstufungen und verleiht diesen Elementen eine besondere Betonung.
Ein Ordnungsprinzip, das der Symbolik der Darstellung Nachdruck verleiht, ist die rhythmische Wiederholung von Bewegungsmotiven, etwa der vorderen und hinteren Wäscherin, die jeweils in gleicher Haltung dem Betrachter den Rücken zuwenden. Die additive Reihung oft schwarz verhüllter Frauengestalten oder architektonischer und landschaftlicher Elemente mit symbolischer Formung wird Werefkin in ihrem Werk weiter ausbauen. Oft liegt dabei nicht nur ein Klang des Visionären, sondern auch des Unheimlichen über den hermetischen Szenerien, der in den "Wäscherinnen" durch den aufleuchtenden Kontrast von Scharlachrot und Kaminrot gegen Blaugrau rechts im Bild einen besonderen Akzent erhält.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Wiederholt ist das Besondere ihrer Bilder als 'Seelenmalerei' beschrieben worden, in der ihr die gleichnishafte Umsetzung psychologischer Zustände oder verborgener Schwingungen gelingt, die jenseits der sichtbaren Realität liegen. Zusammen mit Einflüssen der "Seelenmalerei" des von ihr geschätzten Edvard Munch und einer dunkel klingenden, ganz am Ausdruckswert orientierten Farbigkeit vertritt sie damit innerhalb der 'Neuen Künstlervereinigung München' eine dezidiert symbolhafte Malerei und besetzt damit eine Position der Darstellung 'inneren Erlebens', wie sie von Kandinsky im Gründungszirkular der Gruppe gefordert wurde.
Das Bild der "Wäscherinnen", wie nahezu alle Gemälde Werefkins in flüssig deckender Temperamalerei gearbeitet, folgt stilistisch dem Einfluss der Schule der 'Nabis' in der Nachfolge Paul Gauguins, die eine 'Synthese' des Bildes durch seine Gliederung in einfache Farbflächen und dunkle Umrisslinien erreichte. Zentraler Blickfang des Bildes ist das intensive Blau des Waschgeschirrs, das an einem bunten Blumenbeet lehnt und von den beiden Frauen im Vordergrund in Händen gehalten wird. In den Schürzen der Wäscherinnen, im Kleid des kleinen Mädchens rechts und der blaugrauen Himmelszone wiederholt sich das Blau in raffinierten Abstufungen und verleiht diesen Elementen eine besondere Betonung.
Ein Ordnungsprinzip, das der Symbolik der Darstellung Nachdruck verleiht, ist die rhythmische Wiederholung von Bewegungsmotiven, etwa der vorderen und hinteren Wäscherin, die jeweils in gleicher Haltung dem Betrachter den Rücken zuwenden. Die additive Reihung oft schwarz verhüllter Frauengestalten oder architektonischer und landschaftlicher Elemente mit symbolischer Formung wird Werefkin in ihrem Werk weiter ausbauen. Oft liegt dabei nicht nur ein Klang des Visionären, sondern auch des Unheimlichen über den hermetischen Szenerien, der in den "Wäscherinnen" durch den aufleuchtenden Kontrast von Scharlachrot und Kaminrot gegen Blaugrau rechts im Bild einen besonderen Akzent erhält.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.