Werktext
Unter dem schriftlichen Nachlass Franz Marcs befindet sich auch sein weit gestreuter Briefwechsel mit befreundeten Künstlern, Schriftstellern, Sammlern und Händlern, u. a. mit August Macke, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Paul Klee, Alfred Kubin, Robert Delaunay, Lyonel Feininger, Else Lasker-Schüler sowie Bernhard Koehler, Herwarth Walden und Reinhold Piper (Archiv des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg).
Während diese Briefe unschätzbare kunsthistorische Dokumente darstellen, beinhalten die bemalten Postkarten, die Marc seit 1912 an seine verschiedenen Korrespondenzpartner verschickte, in Miniaturformat die Essenz seiner reifen Kunst. Der größte Teil dieser Postkarten entstand 1913, zuweilen fertigte Marc zwei bis drei an einem Tag. Der poetische Zauber, der von den kleinen, bildmäßig ausgeführten Darstellungen ausgeht, macht sie zu künstlerischen Kleinodien der frühen Moderne. Inhaltlich nehmen die Illustrationen – bis auf die für Else Lasker-Schüler bestimmten Bilder – meist keinen Bezug zum Text auf der Rückseite, der oft von praktischen Dingen handelt.
Der Text auf der Rückseite der "Vier Füchse" lautet: "Lieber Kandinsky, Ihr Buch ist ganz wunderschön, auch vor allem der Text mir viel näher, als ich es früher beim Vorlesen fühlte; ich bin ganz begeistert. Vielen Dank nochmals für Buch und Aquarell und herzliche Grüße im [hier folgt ein gezeichnetes Quadrat, Kreuz und Kreis]. Ihr F Marc." Möglicherweise handelt es sich bei dem genannten Buch um Kandinskys Gedichtband "Klänge". Auf der Vorderseite hat Marc vier junge Füchse in einer Dreieckskomposition dicht um ihren Bau verteilt dargestellt. Die charakteristische Art und Weise, wie sie mit einer Mischung aus Scheu und verspielter Gelassenheit in die Welt wittern, ist mit sparsamen Mitteln unnachahmlich erfasst.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Während diese Briefe unschätzbare kunsthistorische Dokumente darstellen, beinhalten die bemalten Postkarten, die Marc seit 1912 an seine verschiedenen Korrespondenzpartner verschickte, in Miniaturformat die Essenz seiner reifen Kunst. Der größte Teil dieser Postkarten entstand 1913, zuweilen fertigte Marc zwei bis drei an einem Tag. Der poetische Zauber, der von den kleinen, bildmäßig ausgeführten Darstellungen ausgeht, macht sie zu künstlerischen Kleinodien der frühen Moderne. Inhaltlich nehmen die Illustrationen – bis auf die für Else Lasker-Schüler bestimmten Bilder – meist keinen Bezug zum Text auf der Rückseite, der oft von praktischen Dingen handelt.
Der Text auf der Rückseite der "Vier Füchse" lautet: "Lieber Kandinsky, Ihr Buch ist ganz wunderschön, auch vor allem der Text mir viel näher, als ich es früher beim Vorlesen fühlte; ich bin ganz begeistert. Vielen Dank nochmals für Buch und Aquarell und herzliche Grüße im [hier folgt ein gezeichnetes Quadrat, Kreuz und Kreis]. Ihr F Marc." Möglicherweise handelt es sich bei dem genannten Buch um Kandinskys Gedichtband "Klänge". Auf der Vorderseite hat Marc vier junge Füchse in einer Dreieckskomposition dicht um ihren Bau verteilt dargestellt. Die charakteristische Art und Weise, wie sie mit einer Mischung aus Scheu und verspielter Gelassenheit in die Welt wittern, ist mit sparsamen Mitteln unnachahmlich erfasst.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.