Werktext
"St. Germain bei Tunis" zeigt vermutlich den Blick von der Terrasse des Landhauses Dr. Jaeggi; ein entsprechendes Motiv findet sich auch unter den Aquarellen Paul Klees. Auch hier, wie in dem Aquarell des "Gartentors", liegt die Farbe über einer feinen Bleistiftskizzierung und löst sich wieder von ihrer Gegenstandsbezeichnung ab, um eine eigene Struktur zu bilden. Kaum je hat Macke in seiner Malerei zu so freien Formen gefunden wie bei den verschobenen Quadraten im Blau des Himmels oder den lockeren Würfeln der Häuser und dabei doch das Wesen seines Gegenstandes mit höchster Sensibilität erfasst.
Es war dieses starke Vertrauen in die spielerische Beherrschung der Farbe, auf das sich Franz Marc in seinem erschütternden Nachruf auf den im Krieg gefallenen Freund August Macke am 14. September 1914 bezog: "Wir Maler wissen gut, dass mit dem Ausscheiden seiner Harmonien die Farbe in der deutschen Kunst um mehrere Tonfolgen verblassen muss und einen stumpferen, trockeneren Klang bekommen wird … Er hat vor uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell als sein ganzes Wesen war."
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Es war dieses starke Vertrauen in die spielerische Beherrschung der Farbe, auf das sich Franz Marc in seinem erschütternden Nachruf auf den im Krieg gefallenen Freund August Macke am 14. September 1914 bezog: "Wir Maler wissen gut, dass mit dem Ausscheiden seiner Harmonien die Farbe in der deutschen Kunst um mehrere Tonfolgen verblassen muss und einen stumpferen, trockeneren Klang bekommen wird … Er hat vor uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell als sein ganzes Wesen war."
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.