Werktext
August Macke hat während der Tunisreise ausschließlich nach der Natur aquarelliert und gezeichnet. Die wohl produktivste Zeit des zweiwöchigen Aufenthaltes waren die vier Tage vom 10. bis zum 13. April, die er mit Paul Klee und Louis Moilliet im Landhaus des Doktor Jaeggi in St. Germain bei Tunis verbrachte. Dieses Haus und seine Umgebung wurde nicht nur von Macke, sondern auch von Klee mehrfach in Aquarellen dargestellt. Am 10. April schreibt Macke in einem Brief an seine Frau: "Ich habe heute schon sicher 50 Skizzen gemacht. Gestern 25. Es geht wie der Teufel, und ich bin in einer Arbeitsfreude, wie ich sie nie gekannt habe." Das "Gartentor" des Landhauses ist mit verfließenden Farben über einer zarten Bleistiftvorzeichnung erfasst. Trotz der atmosphärischen Qualität der Wasserfarben werden die Töne einheitlich und ohne räumliche Tiefe auf die Fläche gebracht und bilden mit ihren Strukturen eine lyrische Übersetzung des Naturmotivs.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.