Werktext
Wilhelm von Diez' malerisches Spezialfach war die Welt der Heerführer und Landsknechte, der Marketenderinnen und Marodeure im 15. und 16. Jahrhundert. Hier setzte der Maler eine Gruppe ehemaliger, nun gesetzloser Soldaten in Szene, die den wütenden Bauern eines gebrandschatzten Dorfes entfliehen.
Das Publikum liebte abenteuerliche Darstellungen aus dem Leben großer historischer Persönlichkeiten ebenso wie der „kleinen Leute“ in Gemälden und Romanen, Schauspielen und Festen. Dabei kam es nicht auf historische Genauigkeit an, sondern auf eine amüsante und theatralische Anschaulichkeit.
Diez steigerte seine wichtigsten historischen Vorbilder in der Malerei, etwa den Ritter von Albrecht Dürer oder die Soldaten des holländischen Barockmalers Philipp Wouwermann, durch seine äußerst naturalistische Wiedergabe zu steigern. Exakt studierte Landschaften, Menschen, Pferde und Requisiten lassen dieses fiktive historische Ereignis sehr lebendig und gegenwärtig erscheinen. Wenn der vorderste reitende Marodeur dem Betrachter einen komplizenhaften Blick zuwirft, fordert er ihn zur Teilnahme auf. Abenteuerromane und -filme nutzen bis heute die gleichen Mittel.
Mit seinen beliebten Bildern bediente Diez einen Optimismus, der aus der eigenen, als fortschrittlich empfundenen Epoche auf eine von den jungen Geschichtswissenschaften institutionalisierte „alte Zeit“ zurückblickte. Doch gegen das allzu verbreitete „Sich Einleben“ in Historie und die Verwissenschaftlichung aller Lebensbereiche regte sich allmählich Widerstand. Eine der ersten wissenschaftskritischen Schriften, die das Verhaften im Vergangenen als lähmend für die Zukunft anprangerten, war Friedrich Nietzsches Vom Nutzen der Historie für das Leben (1874). Heutzutage sind Ritterspiele, ob real oder virtuell, jedenfalls wieder sehr beliebt.
Das Publikum liebte abenteuerliche Darstellungen aus dem Leben großer historischer Persönlichkeiten ebenso wie der „kleinen Leute“ in Gemälden und Romanen, Schauspielen und Festen. Dabei kam es nicht auf historische Genauigkeit an, sondern auf eine amüsante und theatralische Anschaulichkeit.
Diez steigerte seine wichtigsten historischen Vorbilder in der Malerei, etwa den Ritter von Albrecht Dürer oder die Soldaten des holländischen Barockmalers Philipp Wouwermann, durch seine äußerst naturalistische Wiedergabe zu steigern. Exakt studierte Landschaften, Menschen, Pferde und Requisiten lassen dieses fiktive historische Ereignis sehr lebendig und gegenwärtig erscheinen. Wenn der vorderste reitende Marodeur dem Betrachter einen komplizenhaften Blick zuwirft, fordert er ihn zur Teilnahme auf. Abenteuerromane und -filme nutzen bis heute die gleichen Mittel.
Mit seinen beliebten Bildern bediente Diez einen Optimismus, der aus der eigenen, als fortschrittlich empfundenen Epoche auf eine von den jungen Geschichtswissenschaften institutionalisierte „alte Zeit“ zurückblickte. Doch gegen das allzu verbreitete „Sich Einleben“ in Historie und die Verwissenschaftlichung aller Lebensbereiche regte sich allmählich Widerstand. Eine der ersten wissenschaftskritischen Schriften, die das Verhaften im Vergangenen als lähmend für die Zukunft anprangerten, war Friedrich Nietzsches Vom Nutzen der Historie für das Leben (1874). Heutzutage sind Ritterspiele, ob real oder virtuell, jedenfalls wieder sehr beliebt.