Werktext
Im Laufe des Jahres 1911 sah sich Macke mit unterschiedlichen künstlerischen Einflüssen konfrontiert, einschließlich der Abstraktion des 'Blauen Reiter'. Die Werke dieser Zeit sind deshalb stilistisch nicht einheitlich, unterschiedliche Ansätze stehen nebeneinander. "Blumen im Garten, Clivia und Pelargonien" schließt an die Tegernseer Stillleben von 1909-10 an und kann als eine letzte Steigerung von Mackes 'fauvistischer Phase' und seiner Auseinandersetzung mit Matisse gelten. Starke, gesättigte Grüntöne beherrschen das Bild und haben in jeder einzelnen stilisierten Form des Blattwerks alles Licht in ihre Farbe aufgesogen. Die Wirkung malerischer Dichte wird erhöht durch den spannungsreichen Kontrast der drei hellroten Blüten, der tonroten Blumentöpfe und dem violetten Grund, der sich kompakt unter die Blätter schiebt.
In diesem Stillleben nimmt ein eigentlich anspruchsloser Naturausschnitt aus Mackes Garten in Bonn durch die Intensität der reinen Farben eine fast bedrängende Gestalt an. Bei aller teppichhaften, dekorativen Darstellung der üppig grünen Pflanzen bleibt das spezifische Faszinosum von Mackes malerischer Huldigung an Matisse das Vertrauen auf die räumliche Wirkung der Farbe. Nach seinen eigenen Worten ging es ihm mehr und mehr darum, "die raumbildenden Energien der Farben zu finden". Wenig später wird Macke in seiner Auseinandersetzung mit dem Kubismus und Futurismus nach Lösungen für dieses Ziel suchen, bevor er in seinen reifen Bildern von 1913 zu eigenständigen, prismatischen Farbenergien findet.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
In diesem Stillleben nimmt ein eigentlich anspruchsloser Naturausschnitt aus Mackes Garten in Bonn durch die Intensität der reinen Farben eine fast bedrängende Gestalt an. Bei aller teppichhaften, dekorativen Darstellung der üppig grünen Pflanzen bleibt das spezifische Faszinosum von Mackes malerischer Huldigung an Matisse das Vertrauen auf die räumliche Wirkung der Farbe. Nach seinen eigenen Worten ging es ihm mehr und mehr darum, "die raumbildenden Energien der Farben zu finden". Wenig später wird Macke in seiner Auseinandersetzung mit dem Kubismus und Futurismus nach Lösungen für dieses Ziel suchen, bevor er in seinen reifen Bildern von 1913 zu eigenständigen, prismatischen Farbenergien findet.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.