Werktext
Wie plötzlich und intensiv der prägende persönliche und künstlerische Kontakt zu den Freunden des 'Blauen Reiter' seinerzeit durch Campendonks Übersiedelung nach Sindelsdorf hergestellt worden war, lässt unter anderem eine Briefnotiz ahnen, die Campendonk am 7. Oktober 1911 kurz nach seiner Ankunft an seine Freundin Adda Deichmann schrieb: "In München traf ich morgens um sieben Uhr ein, traf eine Stunde später mit [Helmuth] Macke zusammen. Nachmittags waren wir bei von Kandinsky, wo wir großartige Dinge sahen und neben einigen anderen Herrn auch Herrn Kuno Amiet kennen lernten. Montag waren wir im Salon Thannhauser und in der Pinakothek, lernten auch noch Erbslöh kennen. Abends fuhren wir mit Mackes Vetter [August] nach Penzberg, wo Herr Marc uns im Wagen abholte, und es ging im Trab nach Sindelsdorf."
Sein Studienfreund Helmuth Macke und dessen Vetter August hatten ihm diese Begegnung vermittelt, und ab Herbst 1911 lebte er mit seiner späteren Frau Adda jahreland in unmittelbarer Nachbarschaft von Franz und Maria Marc in Sindelsdorf, ebenso wie der Tiermaler Jean-Bloé Niestlé und Marguerite Legros. Nach dem Kriegstod von Franz Marc zog Campendonk im Mai 1916 nach Seeshaupt am Starnberger See um – ebenso wie Niestlé mit seiner Familie –; erst 1921 kehrte er in seine Heimatstadt Krefeld zurück. In den prägenden Jahren seiner künstlerischen Entwicklung gibt es deshalb enge lebens- und werkgeschichtliche Verbindungen zwischen Heinrich Campendonk und und dem Kreis des 'Blauen Reiter', ebenso einen intensiven Bezug zur oberbayerischen Region um Sindelsdorf und später um das etwas weiter nördlich gelegene Penzberg.
In den produktiven Jahren von 1912 bis 1920 schuf Campendonk unter dem Einfluss besonders von Franz Marc eigenwillige , in märchenhaft-brüchige Idyllen umgewandelte Tier- und Landschaftsszenen mit Figuren in leuchtenden Farbfacetten, wobei die bayerische Landschaft und auch die Arbeitswelt der kleinen Bergarbeiterstadt Penzberg häufig eine Rolle spielen. Das friesartig breite, in geheimnisvollen Rottönen schimmernde "Bild mit Kuh" ist ein Hauptwerk aus dieser Periode, in der grafische Chiffren, transparente Farben und die einfachen Architekturelemente des bayerischen Arbeiterdorfs zu einer Einheit verschmolzen werden.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2013.
Sein Studienfreund Helmuth Macke und dessen Vetter August hatten ihm diese Begegnung vermittelt, und ab Herbst 1911 lebte er mit seiner späteren Frau Adda jahreland in unmittelbarer Nachbarschaft von Franz und Maria Marc in Sindelsdorf, ebenso wie der Tiermaler Jean-Bloé Niestlé und Marguerite Legros. Nach dem Kriegstod von Franz Marc zog Campendonk im Mai 1916 nach Seeshaupt am Starnberger See um – ebenso wie Niestlé mit seiner Familie –; erst 1921 kehrte er in seine Heimatstadt Krefeld zurück. In den prägenden Jahren seiner künstlerischen Entwicklung gibt es deshalb enge lebens- und werkgeschichtliche Verbindungen zwischen Heinrich Campendonk und und dem Kreis des 'Blauen Reiter', ebenso einen intensiven Bezug zur oberbayerischen Region um Sindelsdorf und später um das etwas weiter nördlich gelegene Penzberg.
In den produktiven Jahren von 1912 bis 1920 schuf Campendonk unter dem Einfluss besonders von Franz Marc eigenwillige , in märchenhaft-brüchige Idyllen umgewandelte Tier- und Landschaftsszenen mit Figuren in leuchtenden Farbfacetten, wobei die bayerische Landschaft und auch die Arbeitswelt der kleinen Bergarbeiterstadt Penzberg häufig eine Rolle spielen. Das friesartig breite, in geheimnisvollen Rottönen schimmernde "Bild mit Kuh" ist ein Hauptwerk aus dieser Periode, in der grafische Chiffren, transparente Farben und die einfachen Architekturelemente des bayerischen Arbeiterdorfs zu einer Einheit verschmolzen werden.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2013.