Werktext
Als einer der ersten Künstler in Deutschland arbeitete Thomas Bayrle mit computergenerierten Bildern und bediente sich des Prinzips des Seriellen, ein Ansatz, der ihn zu einem Pionier der Pop Art machte. Bayrle befasst sich künstlerisch mit den sozialen Organisationsprinzipien von Individuum und Masse, wobei er seine Bildmotive der Alltagswirklichkeit und Waren- und Konsumwelt entnimmt. Das Wachstum urbaner Strukturen sowie auf Massengebrauch angelegter Fortbewegungsmittel versteht er als einen Kreislauf, der von der Wirtschaft ausgelöst wird und diese wiederum auch in Gang hält. Er beschäftigt sich mit diesen Strukturen einerseits kritisch, anderseits bewusst als Konsument und Teilhaber.
"Agnus Dei" setzt sich aus identischen Einzelteilen zu einer "Superform" (Bayrle) zusammen. Als Bild gewordenes Ornament symbolisiert sie die physische Bewegung von Menschen und Waren in einer schier endlosen Zirkulation. Der lateinische Titel spielt auf die an Jesus Christus adressierten (Bitt-) Gebete an und lässt an deren potentiell unendlichen Wiederholungen denken. Bayrle fordert uns dazu heraus, die Funktionsweise der modernen Massengesellschaft mit der des Christentums in Bezug zu setzen.
Werkbeschriftung in der Ausstellung I'm a Believer. Pop Art und Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung, 2018
"Agnus Dei" setzt sich aus identischen Einzelteilen zu einer "Superform" (Bayrle) zusammen. Als Bild gewordenes Ornament symbolisiert sie die physische Bewegung von Menschen und Waren in einer schier endlosen Zirkulation. Der lateinische Titel spielt auf die an Jesus Christus adressierten (Bitt-) Gebete an und lässt an deren potentiell unendlichen Wiederholungen denken. Bayrle fordert uns dazu heraus, die Funktionsweise der modernen Massengesellschaft mit der des Christentums in Bezug zu setzen.
Werkbeschriftung in der Ausstellung I'm a Believer. Pop Art und Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung, 2018