SchattenRisse

Silhouetten und Cutouts3. Februar 2001 bis 6. Mai 2001

SchattenRisse

Dem Schattenriß liegt die archaische Vorstellung zugrunde, daß sich in der Fixierung der menschlichen Silhouette die Erinnerung an einen Abwesenden bewahren läßt. Nicht dem gemalten, fiktiven Bild, sondern dem Abdruck wohnt demnach eine ganz besondere Beweiskraft inne. Die schwarze, undifferenzierte Binnenform wird zur Projektionsfläche für den Betrachter, während ihre äußere Grenzlinie alleiniger Informationsträger bleibt. Aus diesem Spannungsverhältnis zwischen dem unbestimmten Inneren und dem klar definierten Umriß konstituiert sich die besondere Wirkung des Schattenrisses. Die möglichen Funktionen der Linie in einem Schattenriß sind so vielfältig wie ihre Erscheinungsformen: als abbildende Linie, als verkürzte Linie der Abstraktion, als Ausdruckslinie, die das Unsichtbare nach außen kehrt, und schließlich als Linie, die Eigenleben entwickelt.

Kurator*in / Mitarbeiter*in: Marion Ackermann

Verantwortliche Institution: Städtische Galerie im Lenbachhaus

Katalog / Begleitpublikation: SchattenRisse: Silhouetten und Cutouts / Helmut Friedel [Hrsg.].
Städtische Galerie im Lenbachhaus .
Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2001. - 323 S.: zahlr., überw. farb.Ill.
ISBN 3-7757-1021-3
Kat. Ausst. München St. G. KB 2001/2