Mondrian und De Stijl

Ausstellungsplakat Mondrian und de Stijk 2011

Neben dem Bauhaus hat wohl keine andere Bewegung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unseren Alltag so sehr beeinflusst wie die De Stijl-Gruppe um Piet Mondrian und Theo van Doesburg. Mondrian, mit Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch einer der Gründerväter malerischer Abstraktion, schuf streng geometrische Gemälde, die heute als Ikonen der Moderne gelten. Ihre charakteristische Struktur aus einem schwarzen Raster, in das rechteckige Flächen in den Grundfarben eingepasst sind, führt längst ein reges Eigenleben in Kunst und Mode, Werbung und Populärkultur. Auch Möbel wie Gerrit Rietvelds "Rot-blauer Stuhl" (um 1918) genießen inzwischen den Status von Design-Klassikern.

Gegründet 1917 in Leiden, gruppierten sich wechselnde Kunstschaffende und Theoretiker aus den Niederlanden sowie unter anderem aus Italien, Deutschland oder der Sowjetunion um die Zeitschrift De Stijl, die unter dem Herausgeber Theo van Doesburg bis ins Jahr 1928 erschien. Oberstes Ziel der internationalen Vereinigung war die „Neue Gestaltung“ sämtlicher Bereiche der Lebenswirklichkeit. Entsprechend reicht die Palette der Themen, die in dem Magazin diskutiert wurden, von bildender Kunst über Architektur und Städtebau bis zu Design. Aber auch Film, Musik und Literatur fanden Beachtung.

Die Ausstellung des Lenbachhauses "Mondrian und De Stijl" ist die erste umfassende Museumspräsentation in Deutschland, die sich dieser stilbildenden Avantgarde-Gruppe widmet. Sie ist in enger Kooperation mit dem Gemeentemuseum in Den Haag entstanden, Heimat der weltweit umfangreichsten Sammlung an Bildern Piet Mondrians. Im Zentrum der Schau steht zum einen der Weg von Mondrian in die Abstraktion: Nach Anfängen im Umfeld der neoimpressionistischen Luministen in Domburg entwickelte Mondrian ab 1912 anhand von Baum- und Architekturstudien zunehmend ungegenständlichere Kompositionen, von denen wichtige Arbeiten gezeigt werden. Aus der späteren, neoplastizistischen Periode sind zahlreiche zentrale Werke vertreten wie das programmatisch als "Tableau I" (1921) betitelte Bild, in dem Mondrian vollständig mit Symmetrie und Regelmaß bricht. Zum anderen soll der interdisziplinäre Ansatz von De Stijl anhand von historischen Möbeln, Kleidung, Architekturzeichnungen und -modellen herausgestellt werden.

"Wir freuen uns sehr, dass die Partnerschaft zwischen dem Lenbachhaus und E.ON Energie nun schon mehrere Jahre besteht und dass durch die Kooperation bei der kommenden Mondrian und De Stijl-Ausstellung ein weiteres kulturelles Highlight in München ermöglicht wird. Die bisherige Zusammenarbeit bei der Franz-Marc-Ausstellung 2005, der Retrospektive anlässlich des 100. Geburtstags Rupprecht Geigers und der großen Kandinsky-Schau 2008 und 2009 war ein Glücksgriff für beide Seiten. Wir freuen uns deshalb, dass die Partnerschaft auch während der Sanierung des Lenbachhauses Bestand hat", so Helmut Friedel, Direktor des Lenbachhauses.
"Mit der Ausstellung Mondrian und De Stijl ist uns - trotz des großen Umbaus - eine herausragende Fortführung unserer jahrelangen Partnerschaft mit dem Lenbachhaus gelungen. Wir als E.ON Energie haben das Projekt gerne unterstützt und freuen uns, die Werkschau dieses bedeutenden Künstlers und der Gruppe De Stijl hier präsentieren zu können", so Hartmut Geldmacher, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor der E.ON Energie AG.

Kuratoren: Helmut Friedel / Matthias Mühling