Favoriten unserer Besucher Lovis Corinth, Selbstbildnis mit Skelett, 1896

Das Lenbachhaus wird im Frühjahr 2013 nach Umbau und Generalsanierung wieder eröffnet. Die Neueinrichtung eines Museums ist der ideale Anlass, die Geschichte des Hauses zu rekapitulieren, die Sammlung zu sichten, neue Konstellationen auszuprobieren, abgeschlossene und laufende Restaurierungsprojekte vorzustellen, altvertraute und kaum bekannte Werke einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Ein noch leeres Gebäude von Grund auf neu zu bestücken, ist jedoch auch Ansporn, grundsätzlich über die Institution Museum und deren Aufgaben nachzudenken.
Diese letzte Ausstellung vor der Wiedereröffnung dient der intensiven Auseinandersetzung mit den Kunstwerken und der Thematisierung musealer Tätigkeiten, in diesem Fall vor allem die Bearbeitung der Sammlung unter wissenschaftlichen, konservatorischen und restauratorischen Gesichtspunkten. Wir bereiten damit die neue Sammlungspräsentation im Lenbachhaus vor. Der Kunstbau wird zum Laboratorium, in dem die Kunstwerke aus ihrer Verpackung geholt, kritisch auf ihren Zustand geprüft, aus- und eingerahmt, konserviert und restauriert oder neu fotografiert werden. In einzelnen Räumen probieren wir neue Hängungen aus. Von Freitag bis Sonntag geben wir Einblick in die Ergebnisse.
Gezeigt werden in dieser Zeit mehrere hundert Hauptwerke und auch unbekanntere Schätze des 19. Jahrhunderts, des Blauen Reiter, der Neuen Sachlichkeit sowie der Nachkriegsmoderne und der zeitgenössischen Kunst. Experimentelle Aufstellungen brechen chronologische Sehkonventionen: wir beginnen mit Dutzenden von Künstlerselbstbildnissen und Porträts, ja mit Köpfen überhaupt. Eine solche Zusammenschau nach Kunstgattungen spiegelt einen wichtigen Aspekt der Münchner Kunstgeschichte, in der freie Künstler spöttisch als "Fächler" bezeichnet wurden. Es gibt Wiederbegegnungen mit ganzen Werkgruppen von Künstlern wie Lovis Corinth, Gabriele Münter, Hans Hofmann oder Günter Fruhtrunk und mit vor kurzem restaurierten Gemälden, darunter Franz von Stucks "Salome". Alles ist in Bewegung, immer wieder andere Kunstwerke werden zu sehen sein.
Keine Aussage könnte die Intention der Ausstellung besser beschreiben als Karl Valentins "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit". Der Titel legt den Fokus sowohl auf die Kunst wie auch das intensive Arbeiten mit ihr, und hat zudem einen prominenten Anknüpfungspunkt in der Münchner Kulturgeschichte.
Kuratoren: Helmut Friedel, Karin Althaus
Ausstellungstitel: Karl Valentin © Karl Valentin-Erben / c/o RA Fette
Lovis Corinth
Die Schauspielerin Centa Bré, 1899
Lovis Corinth
Der Maler Carl Strathmann, 1895
Lovis Corinth
Bei Unterschäftlarn an der Isar, 1896
Lovis Corinth
Der Maler Makabäus-Hermann Struck, 1915
Lovis Corinth
Der Walchensee bei Mondschein, 1920
Günter Fruhtrunk
Rote Vibration, 1968
Günter Fruhtrunk
Energiezentrum, 1960/61 (1963/64)
Günter Fruhtrunk
Epitaph pour Jean Arp IIIa, 1972
Günter Fruhtrunk
Orientierung, 1971
Gabriele Münter
Jawlensky und Werefkin, 1908/09
Gabriele Münter
Spreufuhren, 1910/11
Gabriele Münter
Der graue See, 1932
Gabriele Münter
Blick aufs Gebirge, 1934
Wassily Kandinsky
Roter Fleck II, 1921
Franz Marc
Blaues Pferd I, 1911
Lovis Corinth
Selbstbildnis mit Skelett, 1896
Andy Warhol
Lenin (schwarz), 1986
Wassily Kandinsky
St. Georg III, 1911
Lovis Corinth
Der Walchensee, 1919
Lovis Corinth
Frühstück in Max Halbes Garten, 1899
Franz von Stuck
Die Wilde Jagd, um 1888
Lovis Corinth
Franz Heinrich Corinth, der Vater des Künstlers, 1883
Lovis Corinth
Die Logenbrüder, 1898/99
Gabriele Münter
Blick aus dem Fenster in Sèvres, 1906
Lovis Corinth
Innocentia, um 1890
Lovis Corinth
Frau Halbe mit Strohhut, 1898
Franz Marc
Tiger, 1912
Günter Fruhtrunk
Umkehrende Reihe, 1962/63
Andy Warhol
Lenin (rot), 1986
Franz Marc
Vögel, 1914
Günter Fruhtrunk
Kreise von Delaunay / Reihe und Kreise, 1958/59
Günter Fruhtrunk
Monument für Malewitsch, 1954
Günter Fruhtrunk
Durchläufe, 1973/76
Wassily Kandinsky
Improvisation Klamm, 1914
Wassily Kandinsky
Romantische Landschaft, 1911
Gabriele Münter
Blick aufs Murnauer Moos, 1908
Gabriele Münter
Herbstlich, 1910
Lovis Corinth
Der Pianist Conrad Ansorge, 1903