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Immer im Lenbachhaus

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"Der Satz, dass die gutgemalte Rübe besser sei, als die schlechtgemalte Madonna, gehört bereits zum eisernen Bestand der modernen Ästhetik. Aber der Satz ist falsch; er müsste lauten: Die gutgemalte Rübe ist ebenso gut wie die gutgemalte Madonna." Dieses Zitat Max Liebermanns (1916) ist Ausgangspunkt für eine Ausstellung im Lenbachhaus, die untersucht, was und vor allem wie die Künstlerinnen und Künstler im 19. und frühen 20. Jahrhundert gemalt haben. Die Präsentation widmet sich der Frage, was "gut gemalt" bedeutet, und untersucht verschiedene Aspekte des Malerischen.
Dazu gehören beispielsweise das Tempo beim Malen, das Glück des Anfängers, Zuschreibungsfragen, Farbverbote und die Suche nach einer reinen Malerei: So schuf Lovis Corinth in nur drei Tagen einen riesigen gemalten Blumenstrauß als Geburtstagsgeschenk für seine Frau. Als Franz von Stuck begann, mit Ölfarben zu experimentieren, notierte er auf der Vorderseite des gelungenen Bildes stolz "mein erstes Ölgemälde" - für sich wie für die Nachwelt. Ein virtuos hingeworfenes, unsigniertes Frauenporträt könnte sowohl von Wilhelm Busch wie von Franz von Lenbach stammen, die beide in jungen Jahren sehr ähnlich malten. Wer denkt, dass Landschaftsmaler doch ein ganz besonderes Faible für die Farbe "Grün" haben müssten, wird sich darüber wundern, dass reines Grün aus der Tube als "Spinat" verspottet wurde. Wilhelm Leibl schließlich interessierte nur das "Wie", nicht das "Was"; Leibls Streben nach dem "Reinmalerischen" inspirierte seinen Kollegen Carl Schuch zu einem radikal vereinfachten Stillleben mit Lauch.
Kuratiert von Karin Althaus
Wir danken unseren Leihgebern für die großzügige und verlässliche Unterstützung:
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Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung
Bundesrepublik Deutschland
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Doerner Institut der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
"Doch nachdem man vor zwei Jahren unter dem Titel 'Bildschön' dem 'Was', also dem Dargestellten, in der Kunst des 19. Jahrhunderts nachgegangen war, hat man nun das 'Wie' und damit die Malweise in den Mittelpunkt gestellt. Man hat herausragende Einzelkünstler und Malschulen zueinander in Beziehung gesetzt, und ist ihren Einflüssen aufeinander nachgegangen."
"Das Münchner Lenbachhaus wagt unter dem Titel 'Das Malerische – Die Kunst, die richtige Farbe auf den richtigen Fleck zu setzen' einen aufgefrischten Blick auf seine Bestände aus dem 19. Jahrhundert."
"Es geht um die Frage, was 'gut gemalt' ist und warum, um das Tempo, die Suche nach der reinen Malerei und das Glück des Anfängers. Kurz: um die verschiedenen Aspekte des Malerischen."
Carl Schuch
Bauernhaus in Ferch am Schwielowsee, 1878 ?
Wilhelm von Diez
Strauchritter, um 1875/1900
Max Slevogt
Danae, 1895
Carl Spitzweg
Wo brennts?, um 1850
Carl Spitzweg
Ausruhende Spaziergänger, um 1865/1870
Wilhelm Leibl
Knabenkopf, 1896
Hermann Groeber
Malschüler, um 1908
Wilhelm Busch
Auf der Weide, um 1885/90
Wilhelm Leibl
Kopf eines Blinden, um 1866/67
Wilhelm Trübner
Kartoffelacker bei Weßling in Oberbayern, 1876
Carl Schuch
Männliches Bildnis, undatiert
Franz von Lenbach
Hüterbub auf einem Grashügel, um 1859
Franz von Lenbach
Zwei Bauernjungen an einem Abhang, 1859
Carl Spitzweg
Einsiedler und Teufel, um 1870
Lovis Corinth
Der Walchensee, 1919
Lovis Corinth
Hymnus an Michelangelo, 1911
Wilhelm Busch
Landschaft, um 1890
Franz von Stuck
Die Wilde Jagd, um 1888
Lovis Corinth
Der Walchensee bei Mondschein, 1920
Ludwig Willroider
Viehweide bei Morgenstimmung, 1872
Johann Sperl
Wiese vor Leibls Atelier in Aibling, 1893
Carl Spitzweg
Päpstliche Zollrevision, um 1855 oder 1875/80
Eduard Schleich der Ältere
Oberbayerische Ebene mit heimziehender Schafherde, um 1860/1870
Wilhelm Trübner
Brüsslerin mit blauer Krawatte, 1874
Albert Weisgerber
Pariser Café, 1906
Karl Haider
Katharina Haider, 1875
Wilhelm Trübner
Linde auf Herrenchiemsee, 1874
Emilie von Hallavanya
Selbstbildnis, um 1905 (?)
Eduard Schleich der Ältere
Sandgrube an der Schleißheimer Allee, um 1860/1870
Albert Weisgerber
Im Münchner Hofgarten, 1911
Max Slevogt
Selbstbildnis mit schwarzem Hut, 1913
Wilhelm Leibl
Der Maler Julius Bodenstein, 1876
Wilhelm Busch
Bildnis eines Knaben mit großem Hut, um 1871/1872
Carl Spitzweg
Die Jugendfreunde, um 1855 oder 1862/1863
Carl Schuch
Stillleben mit Porree, um 1886/88
Lovis Corinth
Der Pianist Conrad Ansorge, 1903
Lovis Corinth
Selbstbildnis mit Skelett, 1896
Max Liebermann
Amsterdamer Waisenkind, 1881
Franz von Lenbach
Arthur Georg Freiherr von Ramberg, um 1862
Franz von Lenbach
Unbekanntes Mädchen, 1877?
Franz von Lenbach
Bauernjunge beim Brotessen in der Stube, 1856/58
Theodor Alt
Bildnis eines Revolutionärs, 1. Hälfte 1870er Jahre
Wilhelm Leibl
Frau Anna Gentz, um 1868