When:
Tue, May 28, 2019, 7pm–12am

Florine Stettheimer, The Cathedrals of Art, 1942, The Metropolitan Museum of Art, New York, Gift of Ettie Stettheimer, Foto: bpk / The Metropolitan Museum of Art
Florine Stettheimer, The Cathedrals of Art, 1942, The Metropolitan Museum of Art, New York, Gift of Ettie Stettheimer, Foto: bpk / The Metropolitan Museum of Art

When:
Tue, May 28, 2019, 7pm–12am


Modern Times
Neue Perspektiven auf die Kunst der Moderne und den Kanon Kunstgeschichte

Dienstags, 19 Uhr
Georg-Knorr-Saal, Lenbachhaus
Eintritt frei

Uhrtürme markierten um 1900 den Anbruch einer neuen Zeit im Osmanischen Reich. Die Zeit der Klassischen Moderne allerdings scheint stillzustehen. Denn der Kanon der Kunstgeschichte hat sich als Historie der Avantgarden mit einem festen Repertoire an meist männlichen Künstlern verhärtet. Die Vortragsreihe stellt neue Perspektiven auf die Kunst der Moderne vor und hinterfragt kritisch die Festlegungen im Zuge jahrzehntelanger Kanonisierungen. "Modern Times" beabsichtigt eine zeitgenössische Aktualisierung und Neulektüre der Kunst der Moderne und des Kanons Kunstgeschichte.

28. Mai 2019
Gregor Langfeld (Universität von Amsterdam, Assistant Professor für moderne und zeitgenössische Kunstgeschichte): Die Kanonisierung der Moderne: Kunsthistorische Konzepte und Herangehensweisen

Obwohl der Kanon in letzter Zeit immer häufiger im Mittelpunkt der kunsthistorischen Forschung stand, scheint es weder Deutlichkeit noch Einvernehmen darüber zu geben, wie solche Forschungstätigkeiten durchgeführt werden sollen. Kunsthistoriker beziehen im Hinblick auf dieses Thema unterschiedliche Positionen. Dieser Vortrag will die wichtigsten Positionen erläutern, die in der Literatur über den Kanon und die Bildung des Kanons vorherrschen, sowie theoretische und methodologische Ausgangspunkte beleuchten, die den Rahmen für eine solche Forschung liefern. Darüber hinaus soll erörtert werden, wie eine Sozialgeschichte der Kunst einen Ansatz bietet, der die Differenzen zwischen diesen Positionen möglicherweise überbrücken kann.

4. Juni 2019
Änne Söll (Ruhr-Universität, Bochum, Professorin für Kunst der Moderne): Der Mann als Patient: Männlichkeit, Schnitt und Blick in Christian Schads "Operation" (1929)

Der Erste Weltkrieg, die darauf folgenden gesellschaftlichen Umwälzungen und die Emanzipationsbestrebungen der Frauen in den 1920er und 1930er Jahren zeitigen eine "Krise der Männlichkeit". Wie begegnen die Maler der Neuen Sachlichkeit dieser "Krise"? Anhand von Christian Schads "Die Operation" von 1929 möchte ich zeigen, mit welchen künstlerischen Mitteln der "Neue Mann" ins Bild gesetzt wird und welche Widersprüche und Ambivalenzen dadurch entstehen. Was kann Geschlechter- bzw. Männlichkeitsforschung für die Re-evaulierung der klassischen Moderne leisten?

 

Dieses Projekt wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert (Finanzhilfevereinbarung Nr. 724649).

Kooperation der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München mit dem ERC Consolidator Grant "Relocating Modernism: Global Metropolises, Modern Art and Exile" (Institut für Kunstgeschichte/LMU München), metromod.net