When:
Fri, June 7, 2019, 7pm–12am

Sheela Gowda, Porträt, Foto: Thierry Bal
Sheela Gowda, Porträt, Foto: Thierry Bal

When:
Fri, June 7, 2019, 7pm–12am


Künstlerinnengespräch und Preisverleihung

Maria Lassnig Preis 2019 verliehen an Sheela Gowda

Fr, 7. Juni 2019, 19 Uhr, Kunstbau
Eintritt frei

Hans Ulrich Obrist, Co-Direktor der Serpentine Gallery in London, im Gespräch mit Sheela Gowda, Künstlerin
Laudatorin: Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art in Singapur

In englischer Sprache

Das Lenbachhaus und die Maria Lassnig Stiftung freuen sich bekannt zu geben, dass der Maria Lassnig Preis 2019 an die Künstlerin Sheela Gowda verliehen wird. Mit dem Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, werden Künstlerinnen und Künstler in der Mitte ihrer Karriere geehrt. Maria Lassnig selbst hatte den Preis bereits vor ihrem Tod 2014 angedacht – sie wurde erst spät als Künstlerin anerkannt und befand sich mit 94 Jahren im Zenit ihres Schaffens. Dieses Jahr wird der Preis von der Maria Lassnig Stiftung, die 2015 ihre Arbeit aufnahm, um das Erbe einer der originellsten und bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart zu verwalten, zum zweiten Mal vergeben.

Sheela Gowda (*1957 in Bhadravati, Indien) lebt und arbeitet in Bangalore. Sie studierte Malerei in Bangalore und London. Für ihre Arbeiten verwendet die Künstlerin landesspezifische Materialien, die aufgrund ihrer Beschaffenheit, ihrer Farbe oder ihres Geruchs eine narrative Atmosphäre erzeugen und zugleich metaphorische Kraft entfalten. Der künstlerische Einsatz von Kuhdung, Kumkum-Pulver, Weihrauch, Kokosfasern, aber auch Haaren, Nadeln oder Fäden verbindet Konnotationen von Alltagsgebrauch mit einer poetischen Aufladung und bezieht sich für die Künstlerin auf das städtische wie ländliche Leben in Indien. Bevor Sheela Gowda sich in den 1990er Jahren Skulptur und Installationen in minimalistischer Formensprache zuwandte, arbeitete sie mit Ölmalerei, in der ihre späteren Themen bereits angelegt waren. Das Alltagsleben der indischen Mittelschicht, Konflikte von Frauen im Arbeits- wie privaten Leben sowie über die Medien vermittelte Bilder politischer und sozialer Spannungen wurden schon früh Gegenstand ihrer gesellschaftskritischen Beschäftigung.

Sheela Gowda war bei der Kochi Muziris Biennale 2012, der Venedig Biennale 2009, der documenta 12 und der Lyon Biennale, beide 2007, vertreten. Einzelausstellungen fanden u.a. in Birmingham, Hongkong, Berlin, Dublin, Vassivière, Lund, Eindhoven und Oslo statt, sowie sind für 2019 in Mailand und Valencia geplant. Beteiligungen an Gruppenausstellungen waren u.a. in Mönchengladbach, Beijing, Lyon, Neu-Delhi und London, Bern Minneapolis. 2014 war sie Finalistin des Hugo Boss Award.

Im März 2020 eröffnet das Lenbachhaus als institutioneller Partner für den Maria Lassnig Preis 2019 eine umfassende Einzelausstellung zum Werk von Sheela Gowda, kuratiert von Eva Huttenlauch.

Die Preisverleihung findet in der Ausstellung BODY CHECK. Martin Kippenberger – Maria Lassnig statt. Anschließend Gartenfest mit Drinks von Aqua Monaco.