Schlüssellochbeschlag: Panther, ein Pferd schlagend by Franz Marc

Foto: Ernst Jank

Details

Date
1910
Classification
Plastik / Skulptur
Medium
Bronze posthumer Abguss 1996
Dimensions
11,4 cm x 4,7 cm
On display
In "The Blue Rider"
Inventory number
G 19253
Acquisition
Schenkung 2020
Credit line
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung Dorothee und Axel Scheuren
Citation / Permalink
Franz Marc, Schlüssellochbeschlag: Panther, ein Pferd schlagend, 1910, Bronze posthumer Abguss 1996, 11,4 cm x 4,7 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung Dorothee und Axel Scheuren, Foto: Ernst Jank
https://www.lenbachhaus.de/en/digital/collection-online/detail/schluessellochbeschlag-panther-ein-pferd-schlagend-30044666
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Werktext

Franz Marc und August Macke waren eng befreundet und befassten sich intensiver als andere Künstler aus dem Kreis des Blauen Reiter mit Kunsthandwerk. Sie gestalteten auch selbst Kleinplastiken, bemalte Keramiken, Stickereientwürfe und Schmuck. Der Austausch über die angewandten Künste nimmt, neben der Beschäftigung mit japanischen, chinesischen, persischen und indischen Drucken, auch in ihrem Briefwechsel einen breiten Raum ein. Weihnachten 1910 tauschten sie erstmals selbstgemachte Geschenke aus: Marc schickte zwei in Bronze gegossene Schlüssellochbeschläge und eine gewölbte, bemalte Kachel nach Bonn. Schon am 2. Weihnachtsfeiertag 1910 bedankte sich Macke besonders für die beiden Bronzearbeiten überschwänglich: "Lieber Franz! Du hast uns eine kolossale Freude gemacht. Also wir waren ganz platt über die Bröngsgen. Sie sind ganz famos. Man kann getrost im Dunkeln daran herumtasten. Sie sind ganz famos geglückt. Nebenbei ist es mir eine riesige Anregung, an meinen Güssen weiter zu arbeiten, die halb fertig daliegen.“ (August Macke Franz Marc – Briefwechsel, Köln 1964, S. 31.)

Bemerkenswert ist, dass sich Marc bei der Gestaltung von "Panther, ein Pferd schlagend“ vermutlich vom Vorbild alter germanischer Fibeln inspirieren ließ, während "Adam und Eva“ in Form eines Schwertstichblatts (Tsuba) sich auf einen Teil eines japanischen Schwerts bezieht. Von beiden Schlüssellochbeschlägen existieren jeweils nur zwei Güsse. Wir freuen uns sehr, dass die Sammlung des Lenbachhauses durch die zwei Exemplare aus dem ehemaligen Besitz von August Macke ergänzt wurde und damit alle existierenden vier Objekte vereint sind.

Werktext aus der Broschüre zur Ausstellung "Mehr Moderne für das Lenbachhaus. Die Neuerwerbungen in der Sammlung Blauer Reiter", 2020/2021

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