Wiedereröffnung
Teil III
des Neuen Lenbachhauses
am 7. Mai 2013

von Paula von der Heydt.

Die große Wiedereröffnung des Neuen Lenbachhauses

Am Dienstag, den 7. Mai fand zunächst im Kunstbau und nach den Reden von OB Christian Ude, Bundesministerin Johanna Wanka und Direktor Helmut Friedel die große Wiedereröffnung im Lenbachhaus statt. Als erster Redner unterhielt Oberbürgermeister Christian Ude die ca. 700 geladenen Gäste mit einer Eröffnungsansprache, die auch seine persönliche Beziehung zum Lenbachhaus widerspiegelte. Laut Ude sei mit dem Neuen Lenbachhaus „ein großer Wurf“ gelungen. Das Lenbachhaus bleibe der Heimatort eigener Kunstbegeisterung und Ausgangspunkt vieler Entdeckungsreisen, die dann auch in anderen Museen und Ausstellungshäusern fortgesetzt werden könnten. Er kam zu dem Schluss, dass alle Strapazen und die Radikalkur sich gelohnt hätten und dass das Lenbachhaus „nicht nur eine großartige Vergangenheit, sondern auch eine wunderbare Zukunft hat.“ Bundesministerin Wanka ging vor allem auf die Bedeutung der innovativen LED-Lichttechnik des Lenbachhauses für Deutschland ein, deren Entwicklung großzügig vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert worden ist.


Nach den Reden strömten die Gäste über den Museumsplatz, geleitet von Dan Flavins Lichtstelen, in das Atrium des Lenbachhauses. Bei kühlen Getränken und italienischen Vorspeisentellern konnten sie sich im großzügigen Atrium oder im historischen Garten austauschen. Und viel wichtiger: sie hatten, als erste Besucherinnen und Besucher, die Möglichkeit, sämtliche Sammlungsbereiche des Neuen Lenbachhauses anzusehen. So bieten zum Beispiel die beiden Stockwerke des Sammlungsbereiches 19. Jahrhundert manche zeitgenössische Überraschung. Man gelangt  im Erdgeschoss nach Landschaftsgemälden des frühen 19. Jahrhunderts in den Richard Serra-Raum mit der eigens für das Lenbachhaus entstandenen Arbeit „Gate“ (1987). Von diesem Raum aus sind die Propyläen zu sehen, wodurch sich eine schöne Korrespondenz der beiden Tore ergibt.
Von der Abteilung „19. Jahrhundert“ aus können die Besucher entweder direkt in den Sammlungsbereich der "Kunst nach 1945" im neuen Erweiterungsbau gelangen oder sie steigen durch das alte Treppenhaus in den neu hinzugewonnen zweiten Stock, der die Schätze der Sammlung „Blauer Reiter“ beherbergt.


Die Hängung ist in allen Sammlungbereichen nicht mehr streng chronologisch, sondern zeigt vielmehr die Beziehungen und konzeptuelle Verwandschaften zwischen verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern auf. Ein Highlight ist der Raum der Künstlerfreunde Franz Marc und August Macke. Isa Genzken und Wolfgang Tillmans, ebenfalls eng befreundet, richteten den Raum mit ihren Werken sogar gemeinsam ein.
Mit dem Eröffnungsabend fanden die langjährigen Arbeiten am neuen Haus einen für alle Beteiligten feierlichen Abschluss. Sie übergeben damit das Haus wieder der Kunst und den Künstlern, den Bürgerinnen und Bürgern Münchens und ihren Gästen.

Paula von der Heydt ist Volontärin in der Abteilung Kommunikation.