Werktext
Auf der Postkarte "Zinnobergruss" weiden ein rotes und blaues Rind auf einem schmalen Hügelausschnitt, der unter dem hohen schwarzen Himmel mit seinen unwirklichen Farben von giftigem Gelb, Orange und Grün wie im Wetterleuchten aufscheint. In diesem Fall ist der Text der Karte mit zinnoberroten Buchstaben in den dunklen Grund des Bildes hineingemalt: "L. K., Hartley kommt Montag; ich hab mich Dienstag bei Goltz, wo er Bilder hat, zwischen 12 u. 1 Uhr zusammenbestellt, kommen Sie beide doch auch, vielleicht essen wir dann alle zusammen irgendwo. Wir fahren Mittwoch Abend zurück. Zinnobergruss. F. Marc."
Allein mit dem Wort 'Zinnobergruss', das eine Fülle von sinnlichen und poetischen Assoziationen birgt, wird ein Bezug zur verzauberten gemalten Welt der beiden Tiere unter diesen Zeilen hergestellt, von denen eines im Rot der Buchstaben gemalt ist. Darüber hinaus zeugt der "Zinnobergruss" von der Vertrautheit der beiden Weggenossen Marc und Kandinsky, die darauf bauen konnten, in Fragen des künstlerischen Fantasierens vom anderen intuitiv verstanden zu werden.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Allein mit dem Wort 'Zinnobergruss', das eine Fülle von sinnlichen und poetischen Assoziationen birgt, wird ein Bezug zur verzauberten gemalten Welt der beiden Tiere unter diesen Zeilen hergestellt, von denen eines im Rot der Buchstaben gemalt ist. Darüber hinaus zeugt der "Zinnobergruss" von der Vertrautheit der beiden Weggenossen Marc und Kandinsky, die darauf bauen konnten, in Fragen des künstlerischen Fantasierens vom anderen intuitiv verstanden zu werden.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.