Werktext
Das Œuvre Gabriele Münters nach dem Ersten Weltkrieg und besonders seit der Konsolidierung ihrer Malerei in den dreißiger Jahren weist keine wesentliche Weiterentwicklung, aber auch keinen Rückschritt auf. Das Ganzheitliche ihres Blicks, dessen Wesen auf zeichnerischer Vereinfachung beruht und damit einen stets etwa gleichen Abstand zur Natur hält, bleibt der Grundzug ihres Schaffens.
Im "Blick aufs Gebirge" von 1934 geht die Ansicht über zwei Hofgebäude und grüne Wiesen auf die schematisierten Dreieck-Silhouetten blauer und brauner Vorberge, zuletzt aufgehalten durch den Querriegel einer hohen hellblauen Berglehne. Melancholie ohne Bitterkeit liegt über den herbstlichen Tönen des Bildes, Vertrautheit trotz der unzugänglichen Art, mit der die Landschaft in eng gestaffelten Flächen zusammengedrängt ist. Wieder denkt man an Kandinskys Worte zur Charakterisierung der Kunst Münters: "Eine einfache, aus einigen ohne Ausnahme 'ernsten Farben' bestehende eigene Harmonie, die durch ihre tiefen Töne mit der Zeichnung einen ruhigen Akkord bildet."
Der Murnauer Landschaft, in der sie ihren persönlichen Stil entwickelt hat, hielt Münter als einziges der überlebenden Mitglieder des 'Blauen Reiter' die Treue, einem Ort, an dem so viel Bedeutendes für die moderne Kunst geschehen war.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.
Im "Blick aufs Gebirge" von 1934 geht die Ansicht über zwei Hofgebäude und grüne Wiesen auf die schematisierten Dreieck-Silhouetten blauer und brauner Vorberge, zuletzt aufgehalten durch den Querriegel einer hohen hellblauen Berglehne. Melancholie ohne Bitterkeit liegt über den herbstlichen Tönen des Bildes, Vertrautheit trotz der unzugänglichen Art, mit der die Landschaft in eng gestaffelten Flächen zusammengedrängt ist. Wieder denkt man an Kandinskys Worte zur Charakterisierung der Kunst Münters: "Eine einfache, aus einigen ohne Ausnahme 'ernsten Farben' bestehende eigene Harmonie, die durch ihre tiefen Töne mit der Zeichnung einen ruhigen Akkord bildet."
Der Murnauer Landschaft, in der sie ihren persönlichen Stil entwickelt hat, hielt Münter als einziges der überlebenden Mitglieder des 'Blauen Reiter' die Treue, einem Ort, an dem so viel Bedeutendes für die moderne Kunst geschehen war.
Werktext aus: Friedel, Helmut; Hoberg, Annegret: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel Verlag, 2007.