Workshop Das Kunst- und Auktionshaus Hugo Helbing in München und seine Verbindungen zum Lenbachhaus
In Erinnerung an den jüdischen Kunsthändler und Auktionator
Wann:
Sa, 9. November 2024, 10–12 Uhr
Kostenlos
Dauer:
ca. 2 Stunden
Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Maximale Personenzahl 15 Personen.
Information und Anmeldung über Lisa Kern, lisa.kern(at)muenchen.de
Wann:
Sa, 9. November 2024, 10–12 Uhr
Kostenlos
Dauer:
ca. 2 Stunden
Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Maximale Personenzahl 12 Personen.
Information und Anmeldung über Lisa Kern, lisa.kern(at)muenchen.de
Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome 1938 möchten die Mitarbeiterinnen der Provenienzforschung im Lenbachhaus an den jüdischen Kunsthändler und Auktionator Hugo Helbing (1863-1938) erinnern und in einem zweistündigen Workshop über seine Biografie, seine Arbeit und die Verbindungen zum Lenbachhaus berichten.
Hugo Helbing eröffnete 1885 im Alter von 22 Jahren eine Kunsthandlung in München. Schon bald hatte sein Kunst- und Auktionshaus "Galerie Helbing" überregionale sowie internationale Bedeutung und war über Jahrzehnte das größte Auktionshaus in München. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes 1933 und einer neuen Versteigerergesetzgebung geriet Hugo Helbings Geschäft schon 1934 finanziell in große Schwierigkeiten. Alle Versuche, das Geschäft zu erhalten, scheiterten. Hugo Helbing wurde in der „Pogromnacht“ in München verhaftet und niedergeschlagen. Er starb am 30. November 1938 in Folge seiner schweren Verletzungen. Sein Geschäft wurde einem komplexen "Arisierungsverfahren" unterzogen, das 1941 im Verkauf an den Münchner Galeristen Jakob Scheidwimmer mündete. Die Geschichte des Kunst- und Auktionshauses und das Verfolgungsschicksal seines Gründers wird seit einigen Jahren intensiv erforscht. Ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste finanziertes Projekt untersucht zudem den Verlust der privaten Kunstsammlung Hugo Helbings. Vor diesem Hintergrund stellt sich auch die Frage nach den Ankäufen der Städtischen Galerie nach 1933 und deren Rechtmäßigkeit.
Das Lenbachhaus hatte seit seiner Gründung im Jahr 1925 enge Geschäftsbeziehungen zu Hugo Helbing und erwarb bis 1936 insgesamt 75 Objekte in seinem Kunst- und Auktionshaus. Einige der Werke beschäftigen die Provenienzforschung des Lenbachhauses bis heute intensiv. Im Rahmen des Workshops sehen wir uns Originale an, untersuchen die Rückseiten auf Spuren und möchten uns mit den Teilnehmer*innen über Aufgaben und Praxis der Provenienzforschung austauschen.
Der Workshop richtet sich an Kulturinteressierte, Wissenschaftler*innen und alle, die sich mit der NS-Zeit und den Auswirkungen für die jüdischen Kunsthändler*innen in den 1930er Jahren in München auseinandersetzen und mehr über die Arbeit der Provenienzforschung erfahren wollen.
Mit Sarah Bock, Franziska Eschenbach und Lisa Kern (Provenienzforschung am Lenbachhaus)