Gesprächsabend und Buchvorstellung "Survival Of the Loudest?"

Die documenta als Medienereignis und künstlerische Plattform seit 1955

Wann:
Fr, 24. Februar 2023, 18.30–20 Uhr

Kostenlos

Treffpunkt:
Georg-Knorr-Saal

Wann:
Fr, 24. Februar 2023, 18.30–20 Uhr

Kostenlos

Treffpunkt:
Georg-Knorr-Saal

Ein Gesprächsabend mit Elke Buhr und Liliana Gómez moderiert von Dierk Höhne sowie Buchvorstellung der Begleitpublikation zur Ausstellung "Was von 100 Tagen übrig blieb… die documenta und das Lenbachhaus", kuratiert von Matthias Mühling, Eva Huttenlauch und Dierk Höhne

1955 eröffnete die erste documenta in den noch kriegsversehrten Hallen des Kasseler Fridericianums ihre Tore. Die "Ausstellung für 100 Tage" findet seither alle fünf Jahre statt und galt über lange Zeit als wichtigste internationale Übersichtsschau moderner und zeitgenössischer Kunst. Dabei ist sie nicht zuletzt aufgrund der wechselnden kuratorischen Zuständigkeiten immer auch ein bedeutender Motor der Institutionskritik gewesen: Was diskutiert, ausgestellt und für die Museen gesammelt wurde, wurde und wird oft durch die documenta angestoßen.

Gleichzeitig hat die documenta nicht nur versucht, die jeweilige künstlerische Gegenwart abzubilden, sondern war immer auch Plattform gesamtgesellschaftlicher Diskurse und politischer Auseinandersetzungen. Kurator*innen, Künstler*innen und Besucher*innen haben dabei über alle Ausgaben hinweg die weitrechende Medialisierung der documenta in Zeitungen, Magazinen, Rundfunkbeiträgen oder im Internet genutzt, um ihrem Verständnis von Kunst und Kultur Ausdruck zu verleihen.

Im Rahmen der Ausstellung "Was von 100 Tagen übrig blieb… die documenta und das Lenbachhaus" wollen wir im Gespräch mit Elke Buhr und Liliana Gómez einigen dieser Selbstdarstellungen und Inszenierungsstrategien folgen und entlang ausgewählter documenta-Ausgaben fragen: Wie wurde die Beziehung zwischen künstlerischem Werk und gesellschaftlichem Bezugsrahmen präsentiert und verhandelt?

 

Elke Buhr, geboren in Bochum, ist seit 2016 Chefredakteurin des Kunstmagazins Monopol. Nach ihrem Studium der Germanistik, Geschichte und Journalistik arbeitete sie zunächst für den Westdeutschen Rundfunk in Köln und war danach im Feuilleton der Frankfurter Rundschau für das Kunstressort zuständig. Außerdem veröffentlichte sie als Beiträge und Kunstkritiken unter anderem in DIE ZEIT, Texte zur Kunst sowie dem Art Magazin und schrieb Radioessays für den WDR, BR und HR. Elke Buhr lebt und arbeitet in Berlin.

Dr. Liliana Gómez hat seit 2021 die Professur für Kunst und Gesellschaft an der Universität Kassel inne, mit einer Zweitmitgliedschaft an der Kunsthochschule Kassel und dem documenta Institut. Nach ihrem Studium der Philosophie und Architektur in Berlin, Oslo und Paris sowie ihrer Promotion an der Freien Universität Berlin lehrte sie unter anderem an der Columbia University, der TU Dresden sowie der Universidad del Rosario in Bogotá. An der Universität Zürich habilitierte sie sich und hatte dort bis 2021 eine SNF-Förderprofessur inne. Seit 2017 ist sie Leiterin des Forschungsprojekts "Contested Amnesia and Dissonant Narratives in the Global South. Post-Conflict in Literature, Art, and Emergent Archives", gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist Literatur-, Kultur- und Medientheorie der Gegenwart aus einer postkolonialen Perspektive

 

Der Veranstaltungstitel bezieht sich auf den Zeitungsartikel „At Documenta, It’s Survival Of the Loudest“ von Michael Kimmelman in der New York Times zur documenta 9 vom 5. Juli 1992.

Im Rahmen der Ausstellung